Wanderung Salhöhe - Geissflue - Froburg - Wisen SO
Top of Aargau
Wanderzeit: 3 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Der Aargau ist das Gegenstück zu einem Gebirgskanton: Sein höchster Punkt liegt deutlich unterhalb der 1000-Meter-Grenze. Obendrein handelt es sich dabei nicht einmal um einen Gipfel, sondern bloss um eine bewaldete Anhöhe. Es lohnt sich jedoch trotzdem, den Ort zu besuchen. Die Tour führt über einsame Juraweiden, weist einzelne Abschnitte auf Asphalt auf, verläuft aber mehrheitlich auf Naturwegen.
Detaillierte Routenbeschreibung
Drei Wellen und drei Sterne kennzeichnen das Wappen des Kantons Aargau. Die Sterne stehen für die drei historisch gewachsenen Regionen Freiamt, Fricktal und Baden, die Wellen für die Fliessgewässer des Kantons, und zwar je nach Auslegung entweder nur für die Aare oder auch für ihre beiden wichtigsten Zuflüsse Limmat und Reuss. Wasser prägt denn auch das Gesicht des Kantons. Neben den drei Hauptflüssen und ihren Tälern durchziehen zahlreiche weitere Flüsse, Flüsschen und Bäche die Landschaft. Das Gegenstück zu Tälern wird man dort allerdings vergebens suchen. Die Gegend ist zwar nicht gerade flach, doch die Hügelzüge, die sie strukturieren, sind vergleichsweise niedrig.
So ist denn auch der höchste Punkt im Aargau kein Berggipfel, ja nicht einmal eine markante Hügelkuppe. Geissfluegrat, so heisst die unspektakuläre Stelle, die von Bäumen umgeben ist. Sie liegt ganz im Westen des Kantons, unweit der Hauptstadt Aarau, und ist eine Anhöhe auf der südlichsten Jurakette.
Einige hundert Schritte davon entfernt liegt der höchste Punkt der Geissflue. Er befindet sich bereits nicht mehr auf Aargauer Boden, sondern liegt exakt auf der Grenze der Kantone Basel-Land und Solothurn – und ist ein respektabler Aussichtspunkt, jedenfalls zumindest halbwegs: Gegen Süden verstellen zwar Bäume die Sicht, doch nach Norden schweift der Blick ungehindert über die Hügelwellen von Baselbiet und Fricktal.
Den Geissfluegrat bzw. die Geissflue erreicht man zu Fuss am einfachsten vom passähnlichen Geländesattel der Salhöhe aus. Auf Forststrässchen und schmalen Waldpfaden gewinnt man zusehends an Höhe. Nach einer guten Marschstunde weist eine weisse Tafel auf einen Stichweg hin, der in nördlicher Richtung vom Wanderweg abzweigt und nach 45 Metern zum höchsten Punkt im Kanton Aargau führt. Ein alter Grenzstein, auf dem der Berner Bär prangt, verrät, wer hier noch «bis vor kurzem» das Sagen hatte, nämlich die Gnädigen Herren von Bern. Sie wurden zwar Ende des 18. Jahrhunderts aus dem Aargau vertrieben, doch nachdem sich das einstige Untertanengebiet verselbständigte, hat man dort seither noch keinen Anlass gesehen, den Grenzstein zu aktualisieren.
Ein steiler Abstieg im Wald führt von der Geissflue zur Schafmatt hinunter. Von hier an marschiert man abwechslungsweise auf offenem Gelände und durch Waldgebiete und durchstreift dabei typische Juralandschaft mit Weiden, Hecken und Bäumen. Via Romatten gelangt man nach Bergmatten, wo zwei Aussichtsbänke zur Rast einladen. Durch Wald und auf Weideland geht es über die Wegverzweigungen Ban, Burggraben, Burgweid und Birmatt nach Froburg. Von dort steigt man auf Strässchen und Feldwegen nach Wisen ab.