Wanderung Ettingen-Pfeffingen-Grellingen
Urtümliche Wohnstätten im Baselbiet
Wanderzeit: 2 h 45 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: April - November
Schon in prähistorischer Zeit wurde der Schalberg bei Basel besiedelt. Anfänglich fanden die Menschen in einer Höhle auf der Hügelkuppe Unterschlupf, im Mittelalter dann in einer praktisch am gleichen Ort errichteten Burg. Heute ist davon nur noch eine Ruine übrig, ebenso wie von der nahen, ungleich grösseren Burg Pfeffingen. Einige Hartbelagsabschnitte auch ausserhalb des Siedlungsgebiets.
Detaillierte Routenbeschreibung
In der Schweiz reichen die Spuren menschlicher Besiedlung vielerorts höchstens bis etwa 10'000 Jahre vor unserer Zeitrechnung zurück. Ältere Zeugnisse wurden fast überall von den Gletschern weggefegt, als diese während der letzten Eiszeit bis weit ins Flachland vorstiessen. In der Nordwestschweiz gibt es jedoch Gebiete, die auch damals eisfrei blieben. An geschützten Stellen blieben dort Gegenstände erhalten, die deutlich älter sind als sämtliche Fundstücke aus dem Mittelland. Dazu gehören etwa Feuersteingeräte, die in der Schalberghöhle bei Pfeffingen entdeckt wurden. Gemäss archäologischen Befunden sind sie etwa 50'000 Jahre alt. Vermutlich wurden sie von Neandertalern hergestellt.
Der Felskopf des Schalbergs ist heute bewaldet, bot früher aber eine ausgezeichnete Sicht in die umliegenden Gebiete. Das wusste das Basler Adelsgeschlecht der Schaler zu nutzen, das dort im 13. Jahrhundert ein befestigtes Wohnhaus errichtete. Die Burg wurde mehrere Jahrhunderte lang genutzt, dann aber aufgegeben, worauf sie zerfiel. Die Höhle liegt nur wenige Schritte von der Ruine entfernt. Sie wurde 1926 freigelegt. Wer auf dem Wanderweg zum Burghügel hochsteigt, kann sie nicht verfehlen.
Ausgangspunkt der Tour ist die Tramstation Ettingen. Von dort marschiert man quer durch das Dorf, zweigt beim Dorfmuseum im Gugger-Huus ab und gelangt sanft aufsteigend an Wiesen und Obstbäumen vorbei zum Wald. Dabei hält man sich an die in Richtung Chlusboden ausgeschilderte Route. Von der nächsten Wegverzweigung im Wald gelangt man über einen Geländesattel in ein mit Rebstöcken bepflanztes idyllisches Tälchen. Sanft senkt sich der Weg zur Verzweigung Untere Chlus. Hier wählt man den Wanderweg Richtung Ruine Pfeffingen und steigt zur Anhöhe des Schalbergs auf.
Die Burg Schalberg war einst eine stattliche Anlage mit mehreren Gebäuden. Davon zeugen noch heute zahlreiche Mauerreste. Sie sind teilweise von Bäumen überwachsen und bieten damit je nach Jahres- und Tageszeit einen romantischen bis düsteren Anblick. Deutlich weniger gut erhalten ist die Burgruine Münchsberg, die nur zehn Minuten Fussweg entfernt liegt. Wie viele andere Bauwerke wurden die beiden Burgen beim Erdbeben von 1356 zerstört. Dabei starb der letzte Vertreter des Geschlechts der Münch; die Trümmer seiner Burg zerfielen fast vollständig, während die Anlage auf dem Schalberg nochmals aufgebaut wurde.
Die beiden Ruinen sind durch den Burgengratweg miteinander verbunden. Er verläuft auf einer relativ schmalen Felsrippe und weist dadurch tatsächlich ein bisschen Gratweg-Charakter auf, ist aber nirgends exponiert oder schwierig begehbar. Sobald man das Siedlungsgebiet von Pfeffingen erreicht, geht er in einen breiteren Weg über, der oberhalb des Dorfs leicht ansteigend durch den Wald führt.
Die dritte Ruine am Weg ist die am besten erhaltene: Die ebenfalls aus dem Mittelalter stammende Burg Pfeffingen bestand aus mehreren Gebäuden, die von einem repräsentativen dreigeschossigen Wohnturm beherrscht wurden. Die ausgedehnte Anlage diente dem Bistum Basel jahrhundertelang als Vogteisitz und wurde erst Mitte des 18. Jahrhunderts aufgegeben. In mehreren Schritten, letztmals in den 2010er-Jahren, hat man sie umfassend gesichert. Von der malerischen Ruine geniesst man eine prachtvolle Aussicht bis nach Basel.
An einem Rebberg vorbei, danach durch Wiesenland und durch den Wald, schliesslich erneut über offenes Gelände geht es sanft ins Birstal hinunter. Die Wanderung endet im Dorf Grellingen.