Wanderung Bürersteig-Elfingen
Über den Wipfeln glänzen die Gipfel
Wanderzeit: 2 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Nicht ganz 700 Meter hoch ist der Cheisacher im Aargauer Tafeljura. Auf der Kuppe des Hügels steht ein Aussichtsturm, der sich dank seiner raffinierten Gestaltung hervorragend in die Waldlandschaft fügt. Er bietet eine herrliche Aussicht zu den nahen Jurahöhen und in die Alpen. Etwas Hartbelag am Schluss der Wanderung, sonst durchwegs Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Der Bürersteig scheidet das Aaretal vom Fricktal und wird deshalb als Pass bezeichnet. Und tatsächlich, was man auf jeder Alpenpassstrasse sieht, entdeckt man auch hier: Beleibte Männer mit grauen Bärten, die in Lederkluft auf schweren Motorrädern vorüberflitzen. Sonst gibt es auf der Passhöhe allerdings nichts – weder ein Restaurant noch eine Hütte, nicht einmal ein Wartehäuschen bei der Bushaltestelle.
Nicht viel gibt es auch auf dem ersten Abschnitt der Wanderung zu sehen. Während drei Viertelstunden marschiert man auf einem Schottersträsschen fast durchwegs im Wald – zunächst ebenen Wegs, nach einer grossen Lichtung dann mässig steil ansteigend. Die Route ist sowohl mit gelben Wanderwegtafeln als auch mit den blauen Schildern des Fricktaler Höhenwegs signalisiert.
Bei der Wegkreuzung Neumatt/Cholhölzli trennen sich die beiden Farben. Um zum Cheisacherturm zu gelangen, verlässt man das Wanderwegnetz und folgt dem Fricktaler Höhenweg. Dieser führt, weiterhin ansteigend, zum Parkplatz Galtener Ifang. Hier betritt man das Naturwaldreservat Gugli-Grosshalde; der Wald wird nicht bewirtschaftet, die Bäume können somit deutlich älter werden als andernorts. Der Geländerücken, dessen höchsten Punkt der Cheisacherturm krönt, ist Teil der Mandacher Überschiebung. Der sanft gewellte Tafeljura wird in diesem Gebiet von einer geologischen Besonderheit unterbrochen: Eine ältere Gesteinsschicht hat sich über jüngere Schichten geschoben.
Viel Platz bieten die Holzbänke und -tische des Rastplatzes beim Wegweiserstandort Cheisacher. Nun lässt man das Kiessträsschen hinter sich und wandert auf einem schönen Naturpfad durch den Wald weiter aufwärts. Unversehens tauchen zwischen den Bäumen filigrane Strukturen auf. Es handelt sich um die Aussenhülle eines Aussichtsturms, der durch eine bemerkenswert zurückhaltende Gestaltung besticht. Die Tragkonstruktion aus Lärchenholz ist von senkrecht angeordneten Tannenholz-Lamellen umgeben.
Manche Aussichtstürme treten auf eine Weise in Erscheinung, die man nicht anders als gewalttätig bezeichnen kann. Tonnenschwere Beton- und Stahlkonstruktionen passen zu ihrer Umgebung wie die Faust aufs Auge. Ganz anders der Cheisacherturm: Seine Gestalt wirkt luftig leicht und fügt sich sowohl sanft als auch ästhetisch in die sensible Landschaft ein.
698 Meter über Meer liegt die Cheisacher Bergkuppe, wie der höchste Punkt des Hügels heisst. Wenn man den 25 Meter hohen Turm erklommen hat, dann hat man die 700-Meter-Schwelle somit locker durchbrochen. Von der obersten Plattform geniesst man eine atemberaubende Aussicht über die Wipfel hinweg zu den umliegenden Jurahöhen. Gegen Norden und Westen sieht man den Rhein schimmern, dahinter die südlichsten Dörfer des Schwarzwalds. Im Süden sind über das Mittelland hinweg die Voralpen zu sehen, dahinter bei klarer Sicht die gesamte Alpenkette vom Säntis bis zur Blümlisalp. Aufgrund seiner exponierten Lage wurde der «Kreisacker», wie er auf früheren Karten hiess, schon ab 1830 als Triangulationspunkt genutzt.
Vom Fuss des Aussichtsturms wandert man auf dem Waldpfad in westlicher Richtung weiter. An einem weiteren Rastplatz vorüber gelangt man sanft absteigend an der Wegkreuzung Cheisacher/Aussichtspunkt vorüber nach Neumatt/Dimmis. Hier mündet der Fricktaler Höhenweg wieder ins gelb markierte Wanderwegnetz. An Äckern und Wiesen vorbei, später erneut im Wald geht es zum Rastplatz Ampfere/Ampfernhöhe. Ein kurzer Aufstieg führt zum Weiler Sennhütten; dort leben zwar keine Sennen, doch die aussichtsreiche Wiesenebene erinnert tatsächlich ein bisschen an eine Alp.
Ein kiesbedecktes Strässchen führt dem Waldrand entlang, dann durch den Bränngartenwald und an einem grossen Obstgarten mit Kirsch- und Apfelbäumen zum wunderschön gelegenen Rastplatz Weberacher, wo sich eine prachtvolle Sicht auf die weite Mulde von Elfingen öffnet. Weinberge, Wiesen und Felder umgeben das Dörfchen, in das man zum Abschluss der Wanderung absteigt.