Wanderung Laufenburg - Bad Säckingen
Eine verbindende Grenze
Wanderzeit: 3 h
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Pittoreske Kleinstädte liegen am Anfang und am Schluss dieser Wanderung entlang des Hochrheins. Der Uferweg auf der Schweizer Seite führt durch Auenwälder und liegt auf einem grossen Teil der Strecke direkt am Wasser. Wenig Hartbelag ausserhalb des Siedlungsgebiets.
Detaillierte Routenbeschreibung
Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit stand der Hochrhein im Zentrum eines homogenen Kultur- und Wirtschaftsraums. Der Fluss war verbindendes Element zwischen den Siedlungsräumen auf beiden Seiten des Wassers. Das Gebiet gehörte zu Vorderösterreich und unterstand den Habsburgern. Doch nach den napoleonischen Kriegen, als Europa neu geordnet wurde, änderten sich die Verhältnisse zwischen Eglisau und Basel grundlegend: Fortan bildete der Rhein eine klare und eindeutige Staatsgrenze zwischen der Schweiz und Deutschland.
Was vordem zusammengehört hatte, ist seither getrennt: Die einst auf beiden Seiten des Rheins angesiedelte Stadt Laufenburg besteht jetzt aus zwei benachbarten Kleinstädten – die eine liegt im Aargau, die andere im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Dem schweizerischen Rheinfelden steht ebenfalls ein deutsches Pendant gegenüber. Auch die deutsche Stadt Säckingen und das Aargauer Dorf Stein gehören nicht mehr zusammen, sondern bilden entgegengesetzte Pole.
Auf einer Wanderung dem Rhein entlang spielen solche Aspekte freilich eine untergeordnete Rolle. Die Wasserader bildet zwar eine geografische Trennlinie, bietet aber hauptsächlich zauberhafte Naturlandschaften. Ausgangspunkt ist das aargauische Städtchen Laufenburg. Der signalisierte Wanderweg führt vom Bahnhof in direkter Linie am Altstadtkern vorüber zum Rhein. Es empfiehlt sich aber, einen kleinen Umweg über den Schlossberg zu machen: Von der Ruine der Laufenburg hat man einen schönen Ausblick auf die Altstadt und den Rhein. Die Burg war im 13. und 14. Jahrhundert Sitz der Grafen von Habsburg-Laufenburg und diente später als österreichischer Amtssitz.
Durch verwinkelte Gässchen gelangt man vom Schlossberg an den Fluss hinunter. Der Uferweg verläuft auf der Schweizer Seite durch Auenwald. Böschung und Bäume sorgen daher immer wieder für Schatten, was im Hochsommer zweifellos günstig, im Frühling und Herbst hingegen vielleicht etwas weniger vorteilhaft ist. Auf einem grossen Teil der Strecke führt der Weg direkt dem Wasser entlang. Weil der Uferweg hier bei Hochwasser oft überflutet wird, gibt es etwas höher am Hang eine parallel verlaufende alternative Route.
Als Eichenwaldreservat bietet der Hardwald dem selten gewordenen Mittelspecht Nahrung und Lebensraum. Nach dem langen Waldabschnitt gelangt man an den Rand des Siedlungsgebiets von Sisseln, quert den gleichnamigen Bach und setzt danach die Wanderung auf dem Rhein-Uferweg fort.
Schon bald kommt das Ziel der Wanderung in Sicht: Auf der nördlichen Seite des Flusses liegt die Stadt Bad Säckingen. Dank ihrem wunderschönen, gut erhaltenen Ortsbild, der malerischen Lage am Rhein und ihren Parkanlagen, insbesondere dem Schlosspark, gilt sie als eine der schönsten Städte Europas. Mit dem Schweizer Ufer ist Bad Säckingen über eine Holzbrücke verbunden, die heute nur noch von Fussgängern und Velofahrern genutzt wird. Der Flussübergang ist mit einer Brückenkapelle ausgestattet. Mit seinen 205 Metern Länge gilt er als längste gedeckte Holzbrücke Europas.