Wanderung Schinznach-Biberstein
Abstieg auf einen Berg hinunter
Wanderzeit: 4 h
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Abseits der grossen Zentren zeigt der Aargau überraschend beschauliche Facetten. Ein schönes Beispiel bietet das Schenkenbergtal. Am besten erkunden lässt sich das sanft geformte Hügelland auf einer Wanderung. Ausserhalb des Siedlungsgebiets kaum Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Schenkenberg? Das klingt nach beträchtlicher Höhe. Doch bekanntlich ist alles relativ. Der «Gipfel» liegt im Aargau –einer Gegend, die nach Schweizer Verhältnissen als ziemlich flach einzustufen ist. Die höchste Erhebung des Kantons liegt wenig mehr als 900 Meter über Meer. Der Schenkenberg kommt auf fast 300 Meter weniger. Dennoch erfüllt er eine wichtige Anforderung, die an einen Berg zu stellen ist: Er bietet Aussicht und Überblick. Das wusste sich schon das Adelsgeschlecht der von Schenkenberg zunutze zu machen, das dort im 13. Jahrhundert eine Burg errichtete, mit der sich ein grosser Teil des Talbach-Tals kontrollieren liess.
Die Anlage wurde später von den Bernern als Landvogteischloss genutzt, zerfiel aber im 18. und 19. Jahrhundert zusehends. Im 20. Jahrhundert wurde die Ruine in mehreren Etappen gesichert und konserviert. Heute umweht ein pittoresker Hauch von Vergänglichkeit und Zerfall die brüchigen Mauern.
Auf der hier vorgeschlagenen Wanderroute erreicht man den Schenkenberg nicht vom Tal herauf, sondern im Abstieg. Das mag etwas kurios klingen, passt aber letztlich zur wohltemperierten Topografie der Gegend. Ausgangspunkt der Tour ist die Bushaltestelle Schinznach Dorf/Oberdorf. In mässigem, aber konstantem Anstieg zieht die Route am Rand eines grossen Rebbergs zum Wald hinauf. Allmählich verebbt die Steigung, und von der Wegverzweigung Mösere an geniesst man eine veritable Höhenwanderung mit schönen Ausblicken zu den umliegenden Jurahöhen.
Von der Baumkapelle beim Aelmhard an beginnt sich der Weg sanft zu senken. An einer grosszügig ausgestatteten Feuerstelle am Waldrand vorüber gelangt man zum Weiler Schenkenberghöf, von wo man einen direkten Blick auf die gerundete Hügelkuppe des Schenkenbergs hat. Ausserhalb der Vegetationszeit erkennt man zwischen den Bäumen bereits die verwitterten Mauern der einstigen Burg. Der kleine Abstecher zur Ruine lohnt sich; bei der ausgedehnten Anlage handelt es sich um die grösste Burgruine des Kantons Aargau.
Erneut an Rebstöcken vorüber steigt man nach Thalheim ab. Das einstige Bauerndorf wird der Länge nach durchquert. An seinem Südrand beginnt die Route erneut zu steigen. Über Wiesland und durch Wald gelangt man zur Wegkreuzung Gatter. Im Abstieg nach Biberstein öffnet sich eine schöne Aussicht zur Alpenkette am Horizont sowie zum nahen Aaretal.