Wanderung Wölflinswil-Salhöhe-Staffelegg
Paradiesisch schöner Kettenjura
Wanderzeit: 4 h 50 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Fernsicht und Tiefblicke gibt es auch ohne kilometerhohe Berge. Eine Wanderung über die Höhen des Aargauer Kettenjuras gewährt schöne Ausblicke in grüne Weiten. Trotz der Nähe zur Kantonshauptstadt Aarau erlebt man unterwegs wohltuende Stille und reizvolle Einsamkeit. Zu Beginn 1,5 km auf Hartbelag, sonst fast ausschliesslich Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Hier lag einst Feindesland: Während Jahrhunderten gehörte Wölflinswil zu Habsburg-Österreich. Erst 1803 wurde das Dorf zusammen mit dem restlichen Fricktal Teil des neuen Kantons Aargau. Mittlerweile hat sich das einstige Bauerndorf zu einer bevorzugten Siedlung unweit der Kantonshauptstadt gewandelt. Die ländliche Vergangenheit ist aber noch immer unverkennbar, besonders im Dorfzentrum. Ein weitläufiger Platz mit einem achteckigen Brunnen, die historische Gaststätte Ochsen und davor mehrere mächtige Ahornbäume bilden ein schmuckes Ensemble.
Der Aufstieg zum Lammetholz verläuft gemächlich an Wiesen und Ackerland vorbei. Schon bald gewinnt man einen schönen Ausblick ins Fricktal. Dann führt die Route in den Wald führt, nun geht es steiler aufwärts. Das breite Kiessträsschen verengt sich allmählich zu einem schmalen, steinigen Pfad, der sich steil und kurvenreich durch felsiges Terrain in die Höhe windet. Der Aussichtspunkt Burg lädt mit gut ausgestattetem Picknickplatz und Feuerstelle zur Rast ein.
In leichtem Auf und Ab führt der Weg nun im Grenzgebiet der Kantone Aargau und Solothurn über aussichtsreiche Hügel und durch prachtvollen Mischwald. Am Gehöft Salhof vorbei gelangt man zur Salhöhe. Der Passübergang verbindet das solothurnische Kienberg mit der Region Aarau.
Praktisch durchwegs im Wald folgt man dem Kamm der vorderen Jurahöhe. Auch bei der Wegverzweigung im Cholwald wählt man die Route über die Krete, ebenso behält man bei Pkt. 817 die Richtung bei. Auf diese Weise gelangt man zur Wasserflue. Damit hat man zwar einen kleinen Umweg eingeschlagen, denn der nachfolgende Abstieg zum Benkerjoch führt erst wieder zurück zu Pkt. 817. Doch der Zusatzaufwand lohnt sich: Die Wasserflue ist ein grossartiger Aussichtspunkt, der einem gleichsam einen Blick aus der Vogelperspektive auf die Stadt Aarau und ihre Umgebung ermöglicht.
Kurz nach der Egghalde verlässt der Weg das Waldgebiet und führt durch ein idyllisches Tälchen. Der Blick zurück Richtung Westen lässt erahnen, warum das am Hangfuss gelegene Gebiet «Paradis» heisst. Das Benkerjoch liegt zwar bloss 668 Meter über Meer, weist aber landschaftlich und verkehrstechnisch eine klassische Passfunktion auf, stellt es doch eine der Verbindungen zwischen Aarau und dem Fricktal sicher.
Nach einer längeren Waldpassage erreicht man das Gehöft Herzberg und steigt über offenes Weideland zur Staffelegg ab. Der dritte Jura-Passübergang an der Route weist das intensivste Verkehrsaufkommen auf; an sonnigen Sommertagen tummeln sich hier wohl fast ebenso viele Motorräder wie auf den Passstrassen in den Alpen.