Wanderung Bäriswil-Sädelbachhüttli-Zollikofen
Ob heiss oder kalt – ab in den Wald
Wanderzeit: 2 h 50 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Wohin bei hochsommerlicher Hitze, wenn man keine Lust auf eine lange Anreise in die Höhe hat? Und wohin im Winter, wenn eine scharfe Bise für beissende Kälte sorgt und man trotzdem an die frische Luft möchte, ohne bis auf die Knochen zu frieren? In beiden Fällen ist ein Waldgang ideal. Die Tour durch das Grauholz bei Bern ist zu jeder Jahreszeit angenehm. Hartbelag gibt es nur innerhalb des Siedlungsgebiets.
Detaillierte Routenbeschreibung
Die Burgergemeinde Bern zählt zu den grössten Waldbesitzern der Schweiz. Ihr Forstbetrieb bewirtschaftet eine Fläche, die mit insgesamt über 40 Quadratkilometern grösser ist als der Kanton Basel-Stadt. Verschiedene dieser Waldgebiete befinden sich im Berner Oberland, doch der grösste Teil davon liegt in der Umgebung von Bern. Dazu gehören auch Teile von Sädelbachwald und Grauholz im Nordosten der Bundesstadt. Das Gebiet eignet sich gut für eine leichte Wanderung sowohl an heissen Hochsommertagen als auch an klirrend kalten winterlichen Frosttagen.
Von Bäriswil geht es zunächst in sanftem Aufstieg auf einem Kiessträsschen via Wannental zur Wegverzweigung Mattstettenberg. Dort nimmt die Steigung vorübergehend zu. Durch einen weiten, tief eingeschnittenen Hohlweg, den unzählige Holztransporte in den Sandstein gegraben haben, geht es zur Hochebene des Sädelbachwalds hinauf. Aussicht gibt es vorerst nicht, dafür schützen einen jedoch die Bäume vor sengender Sonne ebenso wie vor eisigem Wind, während man auf den kiesbedeckten Forststrassen zügig vorankommt.
Das Sädelbachhüttli liegt in einer weiten Senke, in der sich mehrere Waldwege kreuzen. Die Hütte bietet gedeckte Sitzplätze, davor steht ein Brunnen, in der Umgebung hat es zahlreiche Bänke und Tische sowie mehrere Feuerstellen. Hier lässt sich bei jedem Wetter gut und gerne rasten.
Danach geht es nochmals aufwärts. Sanft, aber kontinuierlich steigt man zum Schwarzkopf auf, dem höchsten Punkt der Tour. Der Wanderweg führt nicht ganz zur bewaldeten Kuppe hoch, dennoch zeigt sich schon bald eine ansehnliche Aussicht. Gegen Norden fällt das Gelände nämlich sehr steil ab, so dass der Blick über die Wipfel hinweg frei zur Region Fraubrunnen und über das Untere Emmental hinweg bis zum Weissenstein schweift. Getrübt wird das Panorama einzig durch das graue Band der Autobahn, die sich schon bald auch akustisch bemerkbar macht.
Was nun folgt, ist ein Abstieg, der teilweise so steil ist, dass man sich eher im Berggebiet als im Mittelland wähnt. Hohe Holzstufen brechen das Gefälle, Holzgeländer bieten Halt und Sicherheit. Auch wenn sich die Wanderung grundsätzlich sogar im Hochwinter gut ausführen lässt, sollte man bei diesem Abschnitt vorher die Bodenverhältnisse überprüfen und ihn bei vereistem Trassee besser umgehen (z.B. indem man stattdessen via Habstetten nach Ittigen absteigt).
Beim Forsthus wird die Autobahn überquert, nach wenigen Minuten des Lärms und der abgasgeschwängerten Luft lässt man den Verkehr wieder hinter sich und wandert, erneut durch stattlichen Wald, nach Zollikofen.