Wanderung Büren a.A. - Mühledorf - Buchegg - Wiler
Das Loch von Grubendurs und Grubenänni
Wanderzeit: 4 h 25 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Der Bucheggberg eignet sich dank seiner geringen Höhe und der sanften Geländeform während des ganzen Jahres für leichte Wanderungen. Auf dem Weg von Büren an der Aare nach Wiler durchquert man Wälder, Wiesenland und Bauerndörfer. Auch ein gewaltiges Loch passiert man, das sich als ehemaliger Sandsteinbruch erweist. Etwas mehr als ein Drittel der Strecke verläuft auf Asphalt.
Detaillierte Routenbeschreibung
Zwischen der Ebene des Limpachtals und dem weiten Aaretal erstreckt sich der langgezogene Rücken des Bucheggbergs. Bloss ein paar Dutzend Meter erhebt er sich über seine Umgebung – der vermeintliche Berg ist eigentlich nur ein Hügel. Bei klarem Wetter bietet er jedoch eine prächtige Aussicht, die durchaus eines Berggipfels würdig ist. Über das Mittelland hinweg schweift der Blick zu den Voralpen und zu den Gipfeln der Berner Alpen.
Ein Netz von Wanderwegen durchzieht den Hügelzug und erlaubt abwechslungsreiche Wanderungen. Da man sich in einer landwirtschaftlich geprägten Gegend bewegt, muss man allerdings immer wieder Asphaltstrecken in Kauf nehmen. Auch auf der hier empfohlenen Wanderung von Büren an der Aare nach Wiler wandert man öfters auf Hartbelag. Dazwischen gibt es allerdings auch längere schöne Passagen auf Kiessträsschen und Waldwegen. Die Route weist nur sanfte Auf- und Abstiege auf. Sie führt von Büren zunächst nach Oberwil und dann über Gächliwil zum ehemaligen Sandsteinbruch Ober Bockstein in der Nähe von Aetigkofen.
Im 16. Jahrhundert brach man dort versuchsweise einige Mühlsteine aus der Fluh. Europaweit bestand damals grosser Bedarf nach solchen rund zugehauenen Steinen. Das Bockstein-Material erwies sich allerdings als zu wenig robust, so dass der Steinbruch schon bald wieder in Vergessenheit geriet. Im ausgehenden 18. Jahrhundert nahm man den Abbau von neuem auf. Jetzt wurden die Sandsteinplatten jedoch nicht mehr als Mühlsteine verwendet, sondern für den Ofenbau. Dieses Geschäftsmodell funktionierte bis Ende des 19. Jahrhunderts, dann wurde der Steinbruch endgültig stillgelegt.
Das mächtige Loch in der Landschaft, das durch den Abbau entstanden ist, kann man durch einen kleinen Tunnel aufsuchen, der die südliche Wand des Steinbruchs durchquert. Am hinteren Ende der grossflächigen Anlage stehen grosse Holzklötze und eine Sitzbank für eine Rast bereit. Tafeln warnen allerdings vor Steinbruchgefahr und raten vom Aufenthalt in Fluhnähe ab. So empfiehlt es sich denn auch, die kleine Grube bloss aus Distanz zu besichtigen, in der laut einer Informationstafel der letzte Steinhauer, genannt Grubendurs, mit seiner Frau, dem Grubenänni, bis zu seinem Tod 1890 lebte.
Ein hübsches Ortsbild bietet das nahe Mühledorf. Meist durch Waldgebiet gelangt man von da weiter nach Buchegg. Das 1130 erstmals urkundlich erwähnte Schloss wurde in den 1950er-Jahren restauriert und zu einem Heimatmuseum umgebaut (geöffnet sonntags 14 bis17 h). Es steht auf einem markanten Sandsteinsockel auf dem langgezogenen Bucheggberg. Der Standort bietet einen umfassenden Ausblick über das Unteremmental hinweg zur Alpenkette. In kurzem Abstieg geht es nach Kräiligen, von dort an die Emme und hinüber nach Wiler.