Wanderung Burgdorf-Rothöhi-Gisnauflüe
Aussichtsreiche Höhen rund um Burgdorf
Wanderzeit: 3 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Burgdorf bietet eine der schönsten Stadtansichten des Kantons Bern. Optimal zur Geltung kommt sie, wenn man eine der Höhen aufsucht, welche die Stadt umgeben. Gelegenheit dazu bietet eine Rundwanderung. Sie führt durch die schmucke Altstadt zum Aussichtspunkt Rothöhi und zu den schroffen Gisnauflühen. Ausserhalb des Siedlungsgebiets fast durchwegs Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Ortsnamen geben zuweilen interessante Einblicke in geschichtliche, geografische und gesellschaftliche Zusammenhänge. Manchmal führen sie einen jedoch in die Irre. Burgdorf beispielsweise ist kein Dorf und hat auch keine Burg. Die Stadt verfügt vielmehr über ein Schloss. Zusammen mit der Stadtkirche und der Altstadt trägt es zu einer prägnanten Stadtsilhouette bei. Sie lässt sich am besten auf einer Wanderung zu den Höhen rund um Burgdorf erleben.
Die Rundtour beginnt beim Bahnhof. Durch den Stadtpark geht es am Franz-Gertsch-Museum vorüber zunächst in die Altstadt. Am Kronenplatz zweigt man in die Schmiedengasse und wandert auf dieser stadtauswärts ins Quartier Steinhof. Wenig später lässt man das Wohngebiet hinter sich. Ein Kiessträsschen führt in gemütlichem Anstieg zur Wegkreuzung Wallensteintäli. Danach geht es im Wald etwas steiler aufwärts nach Farnerechrüz und zur Rothöhi, den letzten halben Kilometer auf Asphalt.
Von der Terrasse des Ausflugsrestaurants Rothöhe geniesst man eine formidable Aussicht zum historischen Stadtkern von Burgdorf. Dahinter zeichnen sich die senkrechten Sandsteinwände der Gisnauflühe ab. Zu ihnen führt der zweite Teil der Wanderung.
Ein schmaler Pfad mit zahlreichen Holzstufen senkt sich im Wald und über Wiesen zur Kirche Oberburg. Etwas unansehnlich ist der nachfolgende Abschnitt der Hauptstrasse entlang durch Industriegebiet. Doch nur wenige Minuten später taucht man in eine völlig andere Welt ein: Dichter Auenwald säumt den Lauf der Emme. Dem Wasserlauf folgend gelangt man zur Heimiswilbrügg. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses steigt man zu den ehemaligen Sandsteinbrüchen auf. Die Abbauhöhlen bieten einen märchenhaft-romantischen Anblick, sollten allerdings nicht betreten werden, weil sie einsturzgefährdet sind.
Weiter ansteigend erreicht man die Gisnauflühe, eine Kette von vier Aussichtspunkten am vorderen Rand der Sandsteinklippe, die teilweise fast senkrecht über hundert Meter gegen die Emme hin abfällt. Während der Vegetationszeit wird die Aussicht naturgemäss vom Laub etwas eingeschränkt, doch Lücken zwischen den Bäumen erlauben immerhin von der vierten Fluh einen sehr schönen Ausblick zur Altstadt, die sich um die Kirche gruppiert, und zum Schloss, das etwas abseits auf einem Felssporn steht.
Besonders zwischen der dritten und vierten Fluh erinnert das Terrain eher ans Berggebiet als an das Mittelland. Der Wanderweg zieht sich als schmaler Pfad durch den bewaldeten Hang, am Wegrand wachsen Heidelbeerstauden, zwischendurch wird ein Graben mit einem Bächlein durchquert. Wem dieser Abschnitt (er verläuft auf dem Alfred-Dür-Weg) etwas zu wild ist, hat die Möglichkeit, auf den etwas höher oben am Hang verlaufenden Brunnstube-Weg auszuweichen.
Im Zickzack steigt man am nördlichen Ende der Gisnauflühe zur Bartholomäuskapelle ab. Zusammen mit dem benachbarten Siechenhaus bildet sie ein hübsches bauliches Ensemble. Im Spätmittelalter wurden hier, in angemessener Distanz zur Stadt, Aussätzige und andere Kranke gepflegt.
Von der Wynigebrügg geht es erneut der Emme entlang bis zum Typonsteg und von dort zurück zum Ausgangspunkt der Tour beim Bahnhof Burgdorf.