Wanderung Gampelen-Erlach
Zur Tüfelsburdi auf dem Jolimont
Wanderzeit: 2 h
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Eine Fülle von Erlebnissen bietet die Wanderung über den Jolimont: Bunt gemischte Wälder, eine vorgeschichtliche Kultstätte, prächtige Ausblicke zum Jura und über den Bielersee sowie eine eindrückliche Schlossanlage. Zu Beginn 1 km Hartbelag, danach Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Am weitesten und flachsten ist die Schweiz wohl im Seeland. Doch auch dort gibt es Anhöhen, die sich über die Umgebung erheben. Eine davon ist der Jolimont. Der Hügel liegt mitten im deutschen Sprachgebiet, trägt aber einen unverkennbar französischen Namen – die Sprachgrenze ist hier nicht weit entfernt. Joli, also hübsch, ist er tatsächlich, auch wenn die Bezeichnung Berg vielleicht etwas übertrieben ist, liegt der «Gipfel» doch nur knapp 200 Meter höher als die weitläufige Ebene des Seelands.
Die Wanderung über den bewaldeten Hügelzug lässt sich während des ganzen Jahres unternehmen: Im Frühling, wenn frisches Leben in die erwachenden Wälder schiesst, im Sommer, wenn das Blätterdach kühlen Schatten spendet, im Herbst, wenn sich die Wälder in ein rotgoldenes Meer verwandeln, und sogar im Winter, wenn wärmende Sonnenstrahlen durch die kahlen Zweige bis zum Waldboden vorstossen.
Von der Station Gampelen gelangt man quer durch die Ebene ins nahe Dorf und zur etwas erhöht gelegenen Kirche. Von dort steigt man am Waldrand zum Schützenhaus auf. In gleichmässiger Steigung führt eine Forststrasse durch den Holenboden aufwärts nach Wartstude und zur steilen Nordwestflanke des Hügelrückens. Sobald die Steigung nachlässt, schwenkt man nach links um und folgt der Höhe des Jolimont. Zwischen den Bäumen öffnet sich die Sicht zum nahen Chasseral.
Bei der Tüfelsburdi trifft man auf eine eindrückliche Findlingsgruppe. Der grösste dieser Arkesin-Blöcke aus dem Val de Bagnes weist ein Volumen von über 300 Kubikmetern auf – so viel wie ein kleines Einfamilienhaus. Forschungen haben ergeben, dass der Schauplatz einst als Kultstätte genutzt wurde. In deren Umgebung befinden sich mehrere Schalensteine.
Dem Nordrand des Jolimontguts entlang erreicht man das Erlachbänkli, wo sich eine schöne Aussicht auf das Schloss und das Städtchen Erlach öffnet. Im Hintergrund zieht sich eine breite Landbrücke zur St. Petersinsel hin, die während der Juragewässer-Korrektion trocken fiel.
Der Ortsname Erlach geht auf den gallo-römischen Personennamen Cerellius zurück (daher die französische Ortsbezeichnung Cerlier). Das reizvolle Städtchen wartet mit einer Reihe interessanter historischer Bauten auf, darunter das Schloss (erbaut um 1100), spätgotische Laubenhäuser (16./17. Jahrhundert), das Rathaus mit Tordurchgang (16. bzw. 14. Jahrhundert), die Kirche mit Wandmalereien (um 1460) und spätromanisch-frühgotischem Turm.
An der mächtigen Schlossmauer vorüber gelangt man in den Schlosshof und steigt von dort durch den mittelalterlichen Stadtkern in Richtung See ab.