Wanderung Huttwil-Oberbüelchnubel-Wynigen
Der schönste «Chnubel» im Bernbiet
Wanderzeit: 5 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Durch die Hügelwelt des südlichen Oberaargaus verläuft diese vielfältige Wanderung. Typisch für die Landschaft sind das sanft geneigte Ackerland, die bewaldeten Höhenrücken, die stattlichen Bauernhöfe, die heimeligen Weiler und Dörfer und schliesslich ein «Chnubel» mit viel Aussicht. Teilstücke auf Hartbelag, auch ausserorts.
Detaillierte Routenbeschreibung
Als «Chnubel» werden im Berndeutschen unter anderem Knollen, Geschwüre oder auch feste, grobe Burschen bezeichnet. Chnubel sind aber auch runde, mit Gras bewachsene Hügel. Als schönster Chnubel im Oberaargau gilt der Oberbüelchnubel. Der waldfreie Kegel mit der Sommerwirtschaft und dem angrenzenden pultdach-ähnlich abfallenden Wäldchen ist aus weiten Teilen des bernischen Mittellands leicht auszumachen.
Der Rundblick von der unscheinbar wirkenden Höhe (818 m.ü.M.) ist fast total: Über der formenreichen Hügelwelt mit den eingestreuten Höfen erhebt sich das dunkle Napf-Lüderen-Massiv. Darüber leuchten die Berge vom Säntis bis zu den Freiburger Alpen. Und jurawärts schaut man zum Fraubrunnen-Gebiet, zur unteren Emme, ins Wasseramt und ins untere Aaretal.
Ausgangspunkt der reichhaltigen Wanderung zu diesem lohnenden Chnubel ist der Bahnhof Huttwil. Zunächst der Hauptstrasse entlang, dann auf Nebenstrassen geht es talauswärts bis zur Lochmüli. In weiten Schleifen überwindet ein Fahrweg die 90 Meter Höhendifferenz zum Hochplateau beim Hof Ober Glasbach, wo sich eine schönen Sicht auf das Städtchen Huttwil und ins Luzerner Hinterland öffnet.
Danach führt ein Pfad bereits wieder steil hinunter in den Rohrbachgraben. Die Häusergruppe Wil bildet das Zentrum der Gemeinde, die aus vielen Einzelhöfen und Hofgruppen besteht. Den nächsten Hügelrücken quert man durch den Gratsattel bei Weid und wandert dann fast ebenen Wegs südwärts weiter. Erneut geniesst man einen wunderschönen Ausblick über das waldgekrönte Hügelland zum Jura.
Dem Waldrand entlang gelangt man auf einem Fahrweg hinunter nach Walterswil. Auch hier findet man nur ansatzweise ein geschlossenes Dorf. Die sogenannte obere Gemeinde zerfällt in Weiler und Einzelhöfe. Sehenswert ist die Kirche aus dem Jahre 1744. An dieser vorbei geht es hinauf auf die Egg, von wo aus bereits der nächste zu bewältigende Hügelzug überblickt werden kann.
Der Wegweiser im Bergwald bildet einen zentralen Kreuzungspunkt von Wanderrouten. Von Bleue aus, dem wichtigsten Weiler in der Gemeinde Oeschenbach, gelangt man nun in die Landschaft der Wynigen-Berge. Die Hochflächen werden weiter, die Besiedlung dagegen ist eher noch karger. Über Zullige und die Färbergweid geht es hinunter in den schönen Bauernweiler Ferrenberg am Fuss des Oberbüelchnubels. Den Abstecher auf die aussichtsreiche Kuppe sollte man sich nicht entgehen lassen – die Rundsicht ist überwältigend.
Weitgehend belagsfrei ist der Abstieg über Oberbüel und Leggiswil zum aussichtsreichen Waldrand des Riederewaldes. Ab Riedere geht es auf schmalem Weglein einer Sandsteinfluh entlang steil hinunter nach Wynigen.