Wanderung Rüschegg Heubach - Längeneybad - Eywald
Prachtwälder am Fusse des Gantrisch
Wanderzeit: 2 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - Oktober
Durch die urtümlichen Wälder rund um Rüschegg Heubach führt diese Wanderung. Sie eignet sich besonders für heisse Hochsommertage, da ein ansehnlicher Teil der Strecke durch schattigen Mischwald führt. Von den Wiesen und Weiden dazwischen geniesst man schöne Ausblicke ins Gantrischgebiet und zum Jura. Wenig Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
War das nun ein guter Deal oder nicht? Seit dem Spätmittelalter verwalteten Bern und Freiburg sowohl das Schwarzenburgerland als auch die Region Murten als Gemeine Herrschaften – also als weitgehend rechtlose, aber tributpflichtige Untertanengebiete. Napoleon und der Wiener Kongress räumten mit dieser Praxis auf und verfügten, die ehemaligen Vogteien seien den einstigen Herrengebieten als gleichberechtigt anzuschliessen. Bern riss sich darauf die Gegend von Schwarzenburg unter den Nagel – ein Armenhaus zwar, aber reich an Wäldern und saftigem, für die Viehzucht bestgeeignetem Grasland. Das Murtenbiet hingegen, mit seinen Weinbergen und dem lieblichen See, wurde zum Ausgleich Freiburg zugeschlagen.
Ob die Berner damals richtig entschieden, müssen wohl Historiker (oder Politiker) beurteilen. Eine private Antwort kann jedoch jedermann auf einer Wanderung durch die Gegend finden. Die Gemeinde Rüschegg eignet sich dafür gut. Sie weist einen ausgesprochen ländlichen Charakter auf: Ackerbau, Viehzucht und vor allem ausgedehnte Wälder prägen das Gesicht der dünn besiedelten Hügellandschaft.
Von der Strassenkreuzung in Rüschegg Heubach geht es eine kurze Strecke Richtung Schwarzenburg bis zur Brücke über das Schwarzwasser. Dort wird rechts abgezweigt. Schon bald führt ein schmaler Pfad vom Strässchen weg und im Wald aufwärts. Durch den Längeneywald gelangt man an einem grosszügig ausgestatteten Picknickplatz vorüber zum Längeneybad. Zwischendurch geniesst man schöne Ausblicke zur Gibelegg auf der gegenüberliegenden Talseite.
In sanftem, doch anhaltendem Aufstieg gelangt man über Stigmoos und Habstanne (wo sich ein weiterer Picknickplatz samt gedecktem Unterstand befindet) zum Wissebach. Der Wildbach wird über eine Furt gequert. Wenn nicht gerade ein Gewitter im Anzug ist, laden seichte Stellen und kleine Becken am Wildbach zum Spielen und Planschen ein. Aber Achtung: Wenn das Gewässer Hochwasser führt, ist diese Stelle unpassierbar.
Weiterhin aufsteigend geht es zur Wegverzweigung Hostettleren und von dort hinüber zu den von Bäumen durchsetzten Alpweiden im Eywald-Gebiet. Standen dort einst abgelegene Bauerngütlein, so trifft man jetzt auf ein beachtliches Feriendorf samt Schwimmbad. Skilift, Pistenfahrzeug und Schneekanone lassen darauf schliessen, dass hier auch im Winter reger Betrieb herrscht. Die Waldlichtungen gewähren schöne Ausblicke ins Gantrischgebiet und zum Jura.
Der Abstieg zurück zum Ausgangspunkt beginnt auf einem alten Viehzügelweg im Eywald. Danach gelangt man über Wiesenland in den Eygrund und auf Kiessträsschen nach Stalenmoos. Dort wird das breite Geröllbett des jungen Schwarzwassers auf einer imposanten Brücke überquert. Dem Wildbach entlang geht es zurück nach Rüschegg Heubach.