Wanderung Büren a.A. - Aarberg
Im Zweistromland der Schweiz
Wanderzeit: 4 h
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Gleich zwei Versionen der Aare gibt es zwischen Büren und Aarberg. In direkter Linie verlief der Fluss einst als wilder, unberechenbarer Strom. Heute fliesst sie dort nur noch als scheues Bächlein. Die Wanderung entlang der Alten Aare ist gleichwohl attraktiv, weil der Uferweg auf weiten Strecken durch geschützte Auengebiete führt. Zum Einstieg 1,7 km auf Hartbelag, sonst ausserhalb des Siedlungsgebiets meist Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Büren an der Aare ist eines der reizvollsten Landstädtchen des Kantons Bern. Zahlreiche Wirts- und Gewerbezeichen schmücken die Hauptgasse. Am Engpass zwischen Städtiberg und Aare rasteten früher Handelskarawanen und Pilgerzüge. Büren war aber auch Umschlagplatz für die Aareschifffahrt. Vom römischen Kastell wie von der später auf dem Schlosshubel errichteten Burg derer von Strassberg konnte der Verkehr zu Land und zu Wasser bestens überwacht werden.
Der eigentliche Einstieg zur Wanderung ist weniger betörend. Eine betonierte Landwirtschaftsstrasse führt schnurgerade durch die topfebene Landschaft. Vom Meienried-Grien an bessern sich die Verhältnisse: Nun durchstreift man eine vielfältige Tümpellandschaft. Zuweilen verläuft der Wanderweg ganz nah am Wasserlauf der Alten Aare, dann wieder etwas davon entfernt durch den Auenwald.
Auf der Höhe von Studen wird auf die andere Seite des Flüsschens gewechselt. Vom Kleinzoo «Erlebniswelt Seeteufel» an folgt man bis zur Abzweigung nach Busswil dem Waldrand, danach geht es auf einem schön angelegten Spazierweg erneut durch Auengebiete bis an den Ortsrand von Lyss. Von da an führen gleich zwei Wanderrouten nach Aarberg. Die hier vorgeschlagene Route folgt dem östlichen Ufer der Alten Aare.
Nahe der Kappelenbrücke ist es kurzzeitig vorbei mit der Ruhe: Der Lärm von Autobahn und Kartbahn beeinträchtigt das Naturerlebnis empfindlich. Nach einer Weile umfängt einen jedoch wieder die Stille des Auenwalds. Die Wildnis in den verbliebenen unberührten Gebieten an der Alten Aare ist aussergewöhnlich: Mächtiges Gebüsch, kleine Kieferwaldpartien, interessante Flora, Wasserinsekten, Biberburgen und eine reiche Vogelwelt erfreuen die Wandernden. Einem schönen Tümpel entlang – dem einstigen Klärbecken des Rübenwaschwassers der Zuckerfabrik Aarberg – erreicht man den Rand des Siedlungsgebiets von Aarberg und gelangt schliesslich ins leicht erhöhte Zentrum des schmucken Städtchens.
Aarberg war einst ein blühender Handelsort. Schon im Mittelalter florierte das Gewerbe, die Zolleinnahmen füllten die Stadtkasse. Aarberg war damals gänzlich von der Aare umspült und zog aus seiner Inselsituation grosse Vorteile. Von der Eröffnung des Hagneck-Kanals 1898 an sass das Städtchen jedoch auf dem Trockenen. Heute scheint der Ort eine Nummer zu gross geraten zu sein. Die 70 m lange gedeckte Holzbrücke überspannt lediglich den Arm der Alten Aare, während der bis zu 50 m breite Marktplatz hauptsächlich als Parkplatz dient. Geblieben ist eines der schönsten Kleinstadt-Bilder der Schweiz. Besonders sehenswert sind der Gasthof Krone (ehemaliges Sässhaus des Klosters Frienisberg), das Rathaus von 1817, das Amthaus (um 1600) und die Kirche mit Hausteinturm von 1526.