Wanderung Hombrechtikon-Grüningen
Botanische Pracht im Zürcher Hinterland
Wanderzeit: 1 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Der Kanton Zürich zählt zwar zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Schweiz. Dennoch bietet er auch etliche schöne und einsame Naturlandschaften. Dazu gehört etwa die Gegend um den Lützelsee. Ein Familienlehrpfad erschliesst die botanische Vielfalt der Region. Insgesamt verläuft rund ein Viertel der Strecke auf Hartbelagsabschnitten.
Detaillierte Routenbeschreibung
Von der Bushaltestelle Hombrechtikon/Post führt der «Familien-Wanderweg Botanik» zuerst durch Wohnquartiere und dann zügig aus dem Dorf hinaus zum Bochslenhorn hoch. Anders als es der Name suggeriert, handelt es sich dabei nicht um einen Berg, sondern einfach um eine Anhöhe. Die Aussicht beim Grillplatz auf den Zürichsee und die dahinter sich erhebenden Schwyzer und Glarner Alpen ist aber eines veritablen Gipfels würdig.
Die gesamte Wanderroute bis nach Grüningen ist kinderwagengängig. Der erste Teil des Abstiegs nach Lutikon verläuft allerdings auf einem ziemlich steilen Kiesweg – Vorsicht ist also geboten. Sobald man den Wald verlassen hat, geniesst man einen schönen Ausblick auf den Lützelsee. Das Gewässer ist in eine idyllische Riedlandschaft eingebettet, die zahlreichen seltenen Pflanzen, Insekten und Vögeln Lebensraum bietet.
Das Naturschutzgebiet darf nur auf den dafür vorgesehenen Wegen durchschritten werden. Zu diesem Zweck ist ein Rundweg um den See herum angelegt, allerdings meist in einiger Entfernung vom Wasser. Einzig auf der Ostseite führt ein Stichweg direkt zu einem Badeplatz. Dort kann man sich bei heissem Wetter im See erfrischen.
In lockerem Abstand vermitteln die Informationstafeln des botanischen Lehrpfads auf spielerische Weise allerlei Wissenswertes über Bäume und Pflanzen der Gegend. Die Route führt auf der Westseite des Sees zum Gehöft Hasel, von dort zum Weiler Hueb, danach in leichtem Abstieg an einsamem Wies- und Ackerland vorbei und durch stillen Wald zum botanischen Garten Grüningen. Die Anlage beherbergt Pflanzen aus allen Erdteilen. Sie wurde anfangs der 1960er-Jahre auf private Initiative hin gegründet und ist heute kurioserweise im Besitz eines Bankinstituts. Gemäss Selbstdeklaration wird mit dem Garten bezweckt, «dem oft gestressten modernen Menschen die Schönheit und Vielfalt der Natur näher zu bringen und ihm Erholung und etwas Besinnlichkeit zu schenken».
Auf dem nahen Galgenacher wurden früher Diebe gehängt. Von der Hinrichtungsstätte hat sich einzig der Name erhalten. Über die Anhöhe gelangt man zum Weiler Itzikon und von dort zum Städtchen Grüningen. Bei der Bushaltestelle «Im Haufland» endet der Botanik-Lehrpfad. Es lohnt sich aber, noch einige Minuten anzuhängen und den schmucken historischen Kern des einstigen Landvogteistädtchens zu besichtigen.