Wanderung Siggenthal-Döttigen-Koblenz
Aare (19): Zur Mündung
Wanderzeit: 3 h 50 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Breit wie ein Strom fliesst die Aare von Stilli zur Mündung in den Rhein dahin. Oberhalb des Kraftwerks Klingnau ist ein landschaftlich reizvoller Stausee entstanden, der zahlreichen Wasservögeln Brutstätten und Winterquartiere bietet. 4 km Hartbelag entlang des Stausees, sonst fast durchwegs Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Von der Aarebrücke bei Stilli an verläuft einzig auf der rechten Seite der Aare ein Uferweg, und auch dieser führt nicht durchwegs direkt dem Wasser entlang. Der Fluss hat auf diesem Abschnitt nämlich ein zuweilen ansehnlich tiefes Bett in den Kalkstein gegraben, das von steilen Böschungen gesäumt wird. Der Wanderweg quert in leichtem Auf und Ab schönen Mischwald mit prachtvollen Eichen und mächtigen Föhren.
Der beschauliche Spaziergang durch den lauschigen Auenwald wird von zwei Hotspots der Nuklearenergie unterbrochen. In den Gebäuden des Paul-Scherrer-Instituts wird Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Nuklearphysik und der medizinischen Strahlentherapie betrieben; neben dem Areal befinden sich zudem die als Zwischenlager bezeichneten Lagerhallen, in denen radioaktive Abfälle vorläufig deponiert sind. Wenig später führt der Wanderweg an der Beznau vorbei. Das Kernkraftwerk, das auf der Aareinsel steht und mit Flusswasser gekühlt wird, beherbergt den dienstältesten Reaktorblock der Welt.
Vor Döttingen endet der Auenwald endgültig. Im offenen Gelände zeigt sich die Aare in ihrer vollen Pracht als üppig breiter Strom. Am Freibad und an Siedlungsgebiet vorüber gelangt man zur Döttinger Brücke, auf der zum linken Aareufer gewechselt wird. Während der nächsten Wanderstunde bis zum Kraftwerk Klingnau verläuft der Wanderweg an erhöhter Lage auf einem asphaltierten Strässchen. Der langgezogene begrünte Rücken zwischen Aare und angrenzendem Wiesland ist ein künstlicher Damm, der zum Schutz der flussnahen Gebiete vor den hier öfters auftretenden Aare-Hochwassern angelegt wurde. Auf der gegenüberliegenden Seite wurde das Ufer in ähnlicher Weise befestigt, während das untere Ende des dadurch entstandenen Gefässes mit einem Wehr abgedichtet wurde. Auf diese Weise ist die Aare zu einem stattlichen See aufgestaut worden.
Der Klingnauer Stausee bietet zahlreichen Zug- und Wasservögeln Lebensraum. Aufgrund der immensen Geschiebemengen, welche die Aare mit sich führt, droht der See allerdings über kurz oder lang zu verlanden. Bestrebungen, den Schlamm auszubaggern und weiter unten in den Rhein zu verfrachten, stossen auf Widerstand der Unterlieger, da ein Teil der Sedimente mit problematischen Schadstoffen belastet ist.
Beim Kraftwerk Klingnau wird erneut auf die rechte Seite der Aare gewechselt, doch wenige Minuten später geht es auf der Eisenbahnbrücke gleich wieder ans linke Ufer zurück. Über Felsenau gelangt man zur Strassenbrücke, die über die Aare hinwegführt. Hier, an prosaischer Stätte gleich unter der Brücke, liegt die Mündung der Aare in den Rhein. Das Ziel der Route, den Bahnhof Koblenz, erreicht man auf der anderen Seite der Brücke, indem man dem dortigen Uferweg einige hundert Meter flussaufwärts folgt und dann ostwärts abzweigt.