Wanderung Olten-Schönenwerd-Aarau
Aare (16): Im Niederamt
Wanderzeit: 4 h
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Dichte Verkehrsströme durchziehen das Schweizer Mittelland, und davon bekommt man auch auf dieser Wanderung etwas mit. Mehrheitlich verläuft der Uferweg von Olten durch das Niederamt nach Aarau jedoch durch stille, mitunter ausgesprochen idyllische Auenlandschaften. Einige Hartbelagsabschnitte auch ausserorts, mehrheitlich aber Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Von der Bahnhofunterführung des Verkehrsknotenpunkts Olten gelangt man ohne Umschweife an die Aare, und ebenso direkt führt der Uferweg auf asphaltiertem Fuss- und Radweg flussabwärts. Dichtes Gehölz auf beiden Uferseiten versperrt hier oft den Blick aufs Wasser und zum gegenüberliegenden Ufer. Erst nach der scharfen Rechtskurve, welche die Aare vor Winznau beschreibt, wird die Sicht offener.
Beim Stauwehr teilt sich der Fluss in zwei Arme: Rechts schlängelt sich die alte Aare davon, links strömt der Hauptteil des Wassers durch einen begradigten Kanal zum weiter flussabwärts gelegenen Wasserkraftwerk Olten-Gösgen. Die Landmasse zwischen den beiden Armen ist der zwischen Däniken und Obergösgen liegende Schachen. Ihn durchquert man auf dem Uferweg wahlweise auf der rechten oder linken Seite.
Auf der Höhe des Kernkraftwerks Gösgen, dessen Kühlturm schon aus weiter Ferne einen markanten Orientierungspunkt bietet, stossen die beiden Wege wieder zusammen. Die alte Aare durchfliesst hier eine besonders malerische und intakte Auenlandschaft. Munter wie ein junger Bergbach strömt sie zwischen unverbauten Uferabschnitten dahin. Dichte Sandschichten auf dem Uferweg verraten, dass sie das Gelände zwischendurch auch überflutet.
Kurz bevor die beiden Flussarme wieder zusammenkommen, wird die alte Aare auf einer stabil gebauten Hängebrücke überquert. Hier, auf Gebiet der Gemeinde Schönenwerd, betritt man den öffentlich zugänglichen Bally-Park. Die Anlage wurde im 19. Jahrhundert auf Veranlassung eines hier tätigen Schuhfabrikanten eingerichtet. Zu diesem Zweck liess er die ursprünglich wild strukturierte Aarelandschaft mit einem Fabrikkanal und einem Teich ausstatten. Die idyllische Parklandschaft vereint geometrisch geordnete Weg- und Gehölzanlagen mit Elementen des englischen Landschaftsgartens.
Deutlich weniger reizvoll ist die nachfolgende Durchquerung des Schönenwerder Siedlungsgebiets, doch nach dem Freibad folgt eine umso lauschigere Naturlandschaft. Die Aare zieht sich hier durch eine einsame, unverbaute Auenlandschaft. Der am Rand des Schachenwalds verlaufende Uferweg gewährt immer wieder bezaubernde Einblicke in das grünblaue Ensemble von Wasser und Vegetation.
Beim Stauwehr am Eingang zum Aarauer Schachen teilt sich der Fluss erneut in einen natürlichen Arm und einen Kanal, der einem weiter flussabwärts liegenden Kraftwerk Wasser zuführt. Auf beiden Seiten der alten Aare sind Uferwege angelegt, so dass man so oder so nochmals in den Genuss einer weitgehend unverfälschten Flusslandschaft kommt. Der letzte Abschnitt der Uferwanderung verläuft durch Stadtgebiet. Zum Abschluss lässt man den Fluss hinter sich und erreicht über Strässchen, Trottoirs und Unterführungen den Aarauer Bahnhofplatz.
Ein grosser Teil der Wanderroute verläuft auf dem «Solothurner Waldwanderweg». Informationstafeln vermitteln interessante Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Waldnutzung, Naturschutz, Kraftwerksbetrieb und Hochwasserschutz.