Wanderung Frieswil-Aarberg-Hagneck
Aare (10): Durch das Seeland
Wanderzeit: 5 h
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Der Aare-Abschnitt zwischen Wohlen- und Bielersee bietet schöne Naturlandschaften, obwohl er im Grunde einen ziemlich technischen Charakter aufweist: Das Wasser fliesst streckenweise durch ein künstliches Bett, zudem wird es intensiv für die Stromproduktion genutzt. Die Wanderroute weist reizvolle Strecken mit Naturbelag auf; es gibt aber auch längere Teilstücke auf Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Der Einstieg scheint härter als er ist: Die ersten drei Kilometer vom Ausgangspunkt Frieswil bis unterhalb des Weilers Oberruntigen verlaufen auf Asphalt. Doch glücklicherweise ist das Strässchen wenig befahren, und vor allem geniesst man einen grossartigen Blick über Wiesen, Felder und Wälder hinweg zu den Berner und Freiburger Alpen.
Danach geht es in den Wald und deutlich steiler abwärts. Schon bald zeigt sich zwischen den Bäumen die Aare. Auf einem Hügel zwischen dem Fluss und dem Wanderweg stand einst die Burg Oltigen. Sagen und Schauergeschichten berichten von brutalen Burgherren, Eifersuchtshändeln, Revolten, Mord und Totschlag.
Quer unter dem Burghügel hindurch wurde seinerzeit ein Tunnel in den Sandstein gegraben. Man kann ihn noch heute begehen – Taschenlampen liegen in einem Kasten am Wanderweg bereit. Der Stollen endet beim Güggelisloch etwas oberhalb der Aare; zurück zum Wanderweg geht es entweder sehr steil durch den Wald oder erneut durch den Stollen.
Schon bald beginnt die Aare ihren Lauf zu verlangsamen, denn weiter unten wird sie mit einem Wehr aufgestaut. Der Stausee Niederried bietet mit seinen Schilfbeständen und der weiten Wasserfläche zu jeder Jahreszeit einen reizvollen Anblick. Der rechtsufrige Wanderweg verläuft allerdings auf einer längeren Strecke über Asphalt.
Beim Stauwehr wird auf die linke Uferseite gewechselt, und nun folgt der wohl schönste Abschnitt der Wanderung: Ein schmaler Pfad zieht sich in abwechslungsreichem Lauf mal nah am Wasser, mal zwischen Bäumen und Büschen dahin. Bei Niederried entfernt sich die Route eine Weile vom Fluss, doch ausserhalb des Dorfs geht es gleich wieder in die Nähe des Wassers, jetzt allerdings an etwas erhöhter Lage im Auenwald.
Via Mülau führt der Uferweg zum Kraftwerk Aarberg. Danach geht es ausserhalb des Städtchens durch Wohnquartiere weiter. Ein Abstecher in den mittelalterlichen Stadtkern lohnt sich. Auch wenn der grosse zentrale Marktplatz zur Parkfläche degradiert ist, zählt das Ortsbild zu den schönsten der Schweiz. Sehenswert sind insbesondere der Gasthof Krone, das Rathaus, das Amthaus, die Kirche und die gedeckte Holzbrücke.
Ursprünglich floss die Aare von Aarberg in nordöstlicher Richtung nach Lyss. Im Zuge der Juragewässerkorrektion wurde ihr Lauf zum Bielersee umgelenkt. Zu diesem Zweck baggerte man in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Aare-Hagneck-Kanal aus. Die Rinne zieht sich kilometerlang schnurgerade durch die Ebene. Die Wanderung auf dem Uferweg ist daher mit der Zeit etwas monoton. Für einige Farbtupfer und Abwechslung sorgen immerhin verschiedene renaturierte Uferabschnitte., insbesondere nach der Walperswilbrücke.
Die Wanderung endet bei der Hagneckbrücke. Voraus liegt eine weitere Kraftwerksanlage, das Wasserkraftwerk Hagneck, und dahinter ist bereits ein Stück Bielersee auszumachen. Die Bahnstation liegt einige hundert Meter östlich der Brücke.