Wanderung Muhen-Kirchrued
Muh! Ab ins Aargauer Emmental
Wanderzeit: 3 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Als «Emmental des Kantons Aargau» wird das Rueder-Tal bezeichnet. Die Gegend in der Südwestecke des Kantons ist ein ländliches Idyll: Ausgedehnte Wälder und viel Grasland umgeben hübsche kleine Dörfer. Die Wanderung über sanfte Höhen bietet schöne Einblicke in die Landschaft und erschliesst interessante Kulturdenkmäler. 0,9 km auf Hartbelag im Raum Böhler, sonst meist Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Diesen Dorfnamen können sogar Kühe korrekt aussprechen, jedenfalls halbwegs: Muhen war einst, wie könnte es anders sein, von der Landwirtschaft geprägt. Heute ist die Gemeinde ein Vorort von Aarau. Der Erschliessung dienen nicht weniger als vier Bahnhöfe, von Muhen Nord über Muhen (quasi die Central Station) bis Obermuhen. Die Wanderung über den Hügelzug zwischen Suhren- und Wynental beginnt bei Station Nummer vier – Mittelmuhen.
Ein Asphaltsträsschen führt von der Hauptstrasse weg, durchquert Wohngebiete und geht schon bald in einen breiten Kiesweg über, der in schönem Mischwald sanft aufsteigt. Wiesland, Schafweiden, ab und zu ein Bach: eine wohltuend stille und einfache Landschaft umgibt einen schon bald. Selbst bei Nebel oder Hochnebel – also dem Wetter, das in dieser Gegend im Jahreslauf recht häufig vorkommt – zeigt sich die Natur in einem auffällig bunten Kleid: Die feuchten Wolken ebnen die Helligkeitskontraste aus; die Farben treten dadurch umso deutlicher hervor.
In etlichen Schlaufen und Windungen zieht sich der Wanderweg ausgesprochen abwechslungsreich durch den Wald. Bei der Hochwacht lässt man das Waldgebiet hinter sich und überblickt bei guter Sicht die Kette der Glarner, Innerschweizer und Berner Alpen.
Ein Asphaltsträsschen führt zur Böhler-Passhöhe hinunter und kreuzt dort die Hauptstrasse. Trotz der geringen Höhe (611 m) liegt hier eine veritable Passverbindung zwischen Schöftland und Unterkulm vor. Auf der Hochebene gelangt man zur Hohliebi. Ein stattlicher Findling am Weg zeugt davon, dass der Aaregletscher vor 150'000 Jahren bis hierhin gelangte.
Schloss, Kirche, Schmiede: Diese Institutionen deckten im Mittelalter wichtige Elemente von Schutz und Versorgung ab. In dieser Hinsicht war das Rueder-Tal sozusagen autark. Die heutigen Dorfnamen Schlossrued, Kirchrued und Schmidrued erinnern noch immer daran. Das Tälchen bildet eine geografisch abgeschlossene Einheit und konnte sich dadurch seinen ländlichen Charakter bis heute bewahren.
Drei Rundwege, die zusammen den «Erlebnisweg Schlossrued» bilden (Infos unter www.erlebnis-weg.ch), vermitteln allerlei Informationen über Geschichte und Natur der Gegend. Auf einem dieser Wege, dem «Höhenweg», wandert man nun zum Pfaffenberg und am Gehöft Wüestmatt zur Wanderweg-Verzweigung bei Pkt. 638. Von hier geht es am gut eingerichteten Rastplatz Feldbodenweid vorbei und durch einen schönen alten Hohlweg nach Kirchrued hinunter. Das namensgebende Kirchlein, das von weitem wie eine Kapelle aussieht, blickt auf eine rund 1000-jährige Geschichte zurück.