Wanderung Les Reussilles - Etang de la Gruère
Das Moor und der See im Tannenwald
Wanderzeit: 3 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
In der weiten Jura-Landschaft der Franches-Montagnes gibt es nicht nur Weiden und Wälder, sondern auch Moorgebiete. Eines davon birgt einen kleinen, idyllischen See. Der Etang de la Gruère lässt sich in einer knappen halben Stunde umrunden. Aus der kurzen Tour ergibt sich ein attraktiver Ausflug, wenn man sie zu einer Wanderung ausbaut. Die Runde ab Les Reussilles verläuft zu 90% auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Die Hochebene zwischen dem bernischen Tramelan und dem jurassischen Saignelégier ist eine Landschaft aus dem Bilderbuch: In alle Himmelsrichtungen erstrecken sich sanft gewellte Weiden, die immer wieder von Gruppen stattlicher Tannen durchsetzt sind. Wytweiden oder Waldweiden wird diese ungewöhnliche Kombination von Weideland und Tannenwäldern genannt. Sie ist für viele höher gelegene Gebiete im Schweizer Jura typisch. In den Franches-Montagnes (Freibergen) zeigt sie sich geradezu in Reinform.
Von Les Reussilles geht es zunächst auf einem Strässchen der Bahnlinie entlang Richtung Westen. Vom Gehöft Milieu des Prés an wandert man quer über das Weideland. Die Route verläuft teilweise weglos und ist auch nur spärlich markiert, man muss sich somit ein wenig am natürlichen Geländeverlauf orientieren, um die gewünschte Richtung (weiterhin ungefähr nach Westen) beizubehalten.
Im Gebiet der Fôret du Biolet ist dabei auch etwas Spürsinn gefragt, denn kleine Hügel und Senken im Wald können einen durchaus etwas vom Weg abbringen. Doch keine Sorge, am Ende tritt man aus dem Wald und erkennt das Schottersträsschen, das gegen La Chaux-des-Breuleux hinführt. Den asphaltierten Aufstieg zur Bahnstation kann man sich schenken – 200 Meter davor zweigt man rechts ab und durchstreift die märchenhaft stille Moorlandschaft La Tourbière. Nach einer Weile geht es kurz im Wald aufwärts, danach wird der Pâturage Communal sanft absteigend durchquert.
Beim Moulin de la Gruère kreuzt man die Hauptstrasse. Ein grosser Parkplatz zeugt davon, dass der nahe Etang de la Gruère ein beliebtes Ausflugsziel ist. Das Moor-Seelein ist von der Strasse aus in wenigen Minuten erreichbar. Das Gewässer ist eigentlich natürlichen Ursprungs, wurde aber im 18. Jahrhundert durch einen Damm vergrössert. Der dadurch erzielte Aufstau ermöglichte den Betrieb einer Mühle.
Ein schmaler Pfad führt rings um den See. Der offizielle Wanderweg folgt ihm nur auf etwa einem Drittel der Strecke und zweigt dann vom Ufer ab. Es empfiehlt sich, diese Abzweigung zu ignorieren und noch eine Weile auf dem Uferweg zu bleiben, um dann zum Weiler La Petite Theurre aufzusteigen. Von dort gelangt man, erneut querfeldein und teilweise weglos, über das Gehöft Le Gros Bois-Derrière zum Weiler Le Cernil. Ein kurzer Anstieg führt zurück nach Les Reussilles.
