Wanderung Le Locle - Les Brenets
Das private Panorama des Uhrmachers
Wanderzeit: 2 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Die Wanderung von Le Locle nach Les Brenets verläuft zwar mehrheitlich im Wald. Doch an mehreren Stellen geniesst man eine spektakuläre Weitsicht. Das ist drei Aussichtspunkten von ganz unterschiedlichem Charakter zu verdanken. Rund ein Drittel der Route verläuft auf Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Die Wanderung beginnt auf der nördlichen Seite des Bahnhofs Le Locle. Vorbei an Industriegebäuden steigt man zu einem Wäldchen auf und erreicht nach dessen Durchquerung das erhöht liegende Stadtquartier Les Petits Monts. Dort verzweigen sich die Wanderwege. Nach Les Brenets führt sowohl der Planetenweg via Les Frêtes als auch die Variante via La Caroline. Ersterer führt zwar eher über offenes Gelände, verläuft jedoch über längere Strecken auf Hartbelag. Letzterer ist deshalb angenehmer und ohnehin interessanter.
Auch hier muss man allerdings noch eine Weile auf Asphalt wandern; erst der Waldweg Le Goupil weist eine wanderfreundliche Wegoberfläche auf. Er führt zu einer Wegverzweigung, die einem die Wahl zwischen zwei Aussichtspunkten zu lassen scheint: Der eine Weg ist sowohl in Richtung Roches Voumard Nord als auch nach Les Brenets signalisiert, der andere nur nach Roches Voumard Sud. Beide Aussichtspunkte bieten gleichermassen eindrückliche Tiefblicke ins Gebiet des Col des Roches. Gleichwohl empfiehlt es sich, hier links abzuzweigen und zunächst den südlichen Felsvorsprung anzupeilen, denn von dort führt die Route direkt weiter nach Roches Voumard Nord und mündet danach in den Wanderweg Richtung Les Brenets.
Ein schmaler Waldpfad führt steil hinunter zur Passstrasse und von dort weiter abwärts zum Elektrizitätswerk La Rançonnière. Oberhalb des gleichnamigen Bächleins, das sich zusehends in eine kleine Schlucht eintieft, geht es in mehrfachem Wechsel zwischen Auf und Ab über Les Comboles nach La Caroline. Oberhalb der Waldlichtung steht ein kleiner Picknickplatz mit Feuerstelle bereit. Ein letzter, nur noch mässig steiler Anstieg führt zur Tour Jürgensen.
Der Aussichtsturm ist ein Unikat. Erbaut hat ihn der aus Dänemark stammende Uhrmacher Jules Jürgensen. Mit seiner Uhrenmanufaktur hatte er ein beträchtliches Vermögen erwirtschaftet und sich in Les Brenets das Landgut Le Châtelard gekauft. Der im neugotischen Stil gestaltete Betonturm diente ihm als Privatvergnügen. In den 1990er-Jahren übernahm ein Verein den zusehends baufällig gewordenen Turm und renovierte ihn. Seither ist das Bauwerk öffentlich zugänglich. Die 63 Stufen der Wendeltreppe führen zu einer Aussichtsplattform, die zwar bloss 12,5 Meter hoch ist, aber dennoch die nahen Bäume überragt und deshalb eine wunderschöne Panoramasicht nach Les Brenets, ins benachbarte französische Villers-le-Lac und zu den umliegenden Jurahöhen bietet.
Durch den Wald und über Weideland geht es in sanftem Abstieg ins Dörfchen Les Brenets, das an aussichtsreicher Lage an einem Hang über dem Doubs liegt. Der französisch-schweizerische Grenzfluss ist hier zu einem See, dem Lac des Brenets, aufgeweitet.