Wanderung Balsthal-Hällchöpfli-Attiswil
Himmlische Aussicht auf dem Höllchöpfli
Wanderzeit: 5 h 15 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Das Hällchöpfli (auch Höllchöpfli genannt) ist eine Felskanzel auf der vordersten Jurakette. Es liegt im Grenzgebiet der Kantone Solothurn und Bern und bietet eine prächtige Aussicht auf das Mittelland und zur Alpenkette. Die Wanderung von Balsthal über den Höhenzug hinweg nach Attiswil führt durch charakteristische Juralandschaft. Zu Beginn und am Schluss etwas Hartbelag, sonst durchwegs Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Südlich der Station Thalbrücke überquert man die Bahngeleise und das Flüsschen Dünnern, danach wandert man auf der Schattseite des Läberen-Höhenzugs taleinwärts. Nach ein paar hundert Schritten wird hangwärts abgezweigt. Auf mässig steilen Waldwegen geht es hinauf zur Schwengimatt, wo sich am Ende des Walds die Sicht auf ausgedehntes offenes Weideland öffnet. Jetzt nur noch sanft aufsteigend gelangt man schon bald wieder in den Wald.
Direkt auf dem Kamm zwischen Rosschopf bis zum Hällchöpfli verläuft die Kantonsgrenze und ebenso der Wanderweg. Wenn man es geschickt anstellt, marschiert man mit dem linken Fuss im Bernbiet, mit dem rechten auf Solothurner Boden. Der Kamm ist zwar bewaldet, doch zwischendurch gestatten Lücken zwischen den Bäumen schöne Tiefblicke auf das Mittelland.
Vollends ungehindert ist die Sicht am Ende des Gratwegs. Der Kulminationspunkt der Tour liegt am Rand von militärischem Sperrgebiet, kann aber ungehindert bestiegen werden. Je nach Karte gibt es unterschiedliche Schreibweisen für die markante natürliche Plattform: Hällchöpfli, Hellchöpfli, Höllchöpfli. Mit der Hölle oder mit Helligkeit hat der Name jedoch nichts zu tun. Er geht vielmehr auf das Dialektwort «häl» (steil) zurück. Vom aussichtsreichen «Gipfel» überblickt man wie auf einem Balkon die gesamte Schweizer Alpenkette; auch der Säntis und sogar der Mont Blanc sind zu sehen.
Kurz, aber zackig führen mehrere scharfe und steile Zickzackkurven im Wald steil abwärts; stellenweise bietet ein Seilgeländer Halt. Erneut über charakteristische Juraweiden gelangt man nach Hinteregg. Dort steht eine weitere Gratweg-Passage an: Entlang der stellenweise fast senkrecht in die Tiefe abfallenden Felskante geht es zur Bättlerchuchi. Der passähnliche Übergang über die vorderste Jurakette kann zwar vom motorisierten Verkehr genutzt werden, das Wandervergnügen wird dadurch jedoch kaum beeinträchtigt, denn der Wanderweg verläuft oberhalb des Felsentors. «Alte Bättlerchuchi» wird die Wegkreuzung genannt.
Der Standort liegt am Fuss einer mächtigen, teilweise überhängenden Felswand, die heute ein beliebter Klettergarten ist. Der Flurname soll darauf zurückgehen, dass dort früher regelmässig Fahrende ihr Lager aufschlugen. Man habe sie zuweilen bis im Tal unten singen, lachen und johlen gehört. Untrügliches Zeichen ihrer Anwesenheit war der Rauch ihres Lagerfeuers. Stieg er auf, dann wusste man: «Die Bettler kochen».
Ein steiler Waldweg führt hinunter nach Reckenacher. Von dort wandert man über offenes Weideland und bei schöner Aussicht zum Weissenstein und in die Aare-Ebene nach Schnarz und steigt schliesslich nach Attiswil ab.