Schneeschuhtour Mont Soleil
Auf leisen Sohlen über den Sonnenberg
Wanderzeit: 2 h 50 min
Schwierigkeitsgrad: WT Schneeschuhwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Sein Name legt es nahe: Auf dem Mont Soleil scheint oft die Sonne. Zugleich ist der Höhenzug im Berner Jura relativ flach. Das prädestiniert ihn mehr als viele andere Berge der Schweiz für eine Schneeschuhwanderung.
Detaillierte Routenbeschreibung
Der Jura kann ganz schön schroff in Erscheinung treten. Der Chasseral etwa ist rundum ein richtiger Berg mit stotzigen Felshalden, abschüssigen Flühen und tief eingekerbten Schluchten. Deutlich sanfter zeigt sich sein nördlicher Nachbar, der Mont Soleil. Aus dem Talboden von St-Imier zieht sich das Gelände einigermassen moderat in die Höhe – um auf der anderen Seite gegen die Freiberge hin ganz sachte zu verebben. Aus dortiger Perspektive darf man sich füglich fragen, ob man den langgezogenen Höhenrücken wirklich ernsthaft als Berg einstufen will.
Was hingegen zweifelsfrei erwiesen ist: Auf dem Mont Soleil scheint oft die Sonne. Wenn über dem Mitteland Hochnebel liegt, ist der Himmel über St-Imier nicht selten blau. Passenderweise ist auf dem Sonnenberg schon in den frühen 1990er-Jahren eine der damals grössten Solaranlagen Mitteleuropas aufgebaut worden.
Die für Schweizer Verhältnisse stark gebändigte Topografie des Mont Soleil hat im Winter einen grossen Vorteil: Es gibt dort keine Lawinengefahr und nur geringe Steigungen. Der Sonnenberg eignet sich deshalb ideal für unbeschwerte Schneeschuhtouren. Ausgangspunkt ist die Bergstation der Standseilbahn, die von St-Imier herauffährt.
Für Schneeschuhläufer steht ein kleines Netz von ausgesteckten Routen bereit. Die hier vorgeschlagene Route ist die längste und reizvollste des Gebiets. Sie führt unterhalb des Kinderskilifts und am Rand der Langlaufloipe in leichtem Aufstieg unterhalb des Solarkraftwerks in Richtung des Gehöfts Sur le Brand. Danach wird verschneites, mit Tannen locker durchsetztes Weideland durchquert. Nachdem man bis anhin die Sicht zum Chasseral genossen hat, öffnet sich nun auch der Blick nach Norden in die Freiberge.
Schon bald zeigen sich auch die Anlagen des Windparks Mont Crosin. Insgesamt 16 riesige, mit Turbinen bestückte Windräder setzen hier neben dem nahen Solarkraftwerk einen weiteren Akzent in Sachen Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen. So elegant die Windräder sein mögen und so grazil sie sich drehen – sie sind im Winter nicht ungefährlich, da sich je nach Witterung auf den Rotorblättern Eis bilden und in die Tiefe stürzen kann. Im Unterschied zum Sommerwanderweg umgeht der Schneeschuhtrail die Anlagen deshalb grossräumig.
Nach dem Wegweiserstandort «Centrale éolienne» verläuft die Route auf einer Länge von nahezu einem Kilometer pfeifengerade über die Hochebene, beschreibt dann eine scharfe Linkskurve und führt erneut in annähernd gerader Linie zur Bergstation eines Skilifts. An weiteren Windturbinen vorüber geht es in einem weiten Bogen durch Wäldchen und über verschneites Weideland weiter.
Für den Abschluss der Tour stehen zwei Varianten zur Verfügung: Geradeaus gelangt man zum Col du Mont Crosin, wo sich neben einem grossen Parkplatz auch eine Bushaltestelle befindet. Wer nicht auf ein Privatauto angewiesen ist, wählt allerdings besser die rechts abgehende Route, die bei mässigem Gefälle zu den Restaurants am Mont Crosin führt, wo sich ebenfalls eine Bushaltestelle befindet.