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In der Twannbachschlucht

Wanderung Combe du Pilouvi - Twannbachschlucht

Enge Schluchten, weites Plateau

  • La Neuveville

  • Lignières

  • Prêles

  • Twann


REGION: Jura
MARSCHZEIT: 4 h 10 min
AUFSTIEG: 480 m
TIEFSTER PUNKT: 433 m
VERPFLEGUNG: Hôtel-Restaurant de l’Ours, Prêles
ANREISE: Mit der Bahn oder mit dem Schiff nach La Neuveville
MERKMALE: Familientauglich / Am Wasser
Schwierigkeit: T1 Wandern
Streckenlänge: 13,8 km
Abstieg: 480 m
Höchster Punkt: 853 m
Ideale Jahreszeit: Mitte April bis Ende Oktober
Rückreise: Ab Twann mit der Bahn oder mit dem Schiff
   

Ganz unterschiedliche Welten verbindet diese Wanderung an der Grenze zwischen Mittelland und Jura: Unten am Bielersee mediterrane Atmosphäre, oben die gebirgige Weite des Tessenbergs, dazwischen grossartige Schluchten. Im Raum Lignières 2,5 km auf Hartbelag, sonst ausserhalb des Siedlungsgebiets durchwegs Naturwege.

Seit gut 200 Jahren gehört die Kleinstadt La Neuveville zum Kanton Bern. Doch die beiden Bannerträgerbrunnen, die engen Gässchen und die gedrängten Häuserreihen verraten die burgundischen Wurzeln noch heute. Durch die malerische Altstadt gelangt man zur Tour Rouge, zweigt dort westwärts ab und gelangt auf einem Strässchen an langen Reihen von Rebstöcken vorbei zum Ruisseau de Vaux.
Ein schmaler Pfad zieht sich, erst nur unmerklich steigend, dem Bach entlang in die Höhe; schon bald geht es kräftiger aufwärts über Treppen, die aus dem Fels gehauen sind. An mehreren Stellen springt der Bach über hohe Felsstufen in die Tiefe und bildet dabei wunderschöne Kaskaden.
Alsbald verengt sich das Tal zur Combe de Pilouvi, einer offenen, nicht allzu tief eingeschnittenen Schlucht. An deren oberem Ende wandert man westwärts in Richtung Lignières. In mässigem Anstieg geht es dem Bach entlang durch schönen Auenwald zum Neuenburger Dörfchen. Bei den ersten Häusern wird scharf ostwärts abgezweigt.
Mehr oder weniger ebenen Wegs durchstreift man nun die weite Hochebene der Montagne de Diesse am Fusse des Chasserals. Am Gehöft Bas de la Praye vorüber gelangt man auf breitem Kiesweg nach Prêles. Hier folgt man der Lamboingstrasse einige hundert Meter, dann zweigt der Wanderweg in den Wald ab und senkt sich langsam zum Eingang der Twannbachschlucht.
Im Laufe der Jahrtausende hat der Twannbach hier eine eindrücklich enge und tiefe Kerbe in den Kalkfels gegraben. Die Schlucht ist mit einem gut ausgebauten Weg mit Treppenstufen und Geländern erschlossen und zählt seit Jahrzehnten zu den Schulreiseklassikern der Schweiz.
Als Kuriosum gilt zu vermerken, dass der Schluchtweg als einer der ganz wenigen Wanderwegabschnitte der Schweiz nur gegen Gebühr zu begehen ist: Am unteren Eingang der Schlucht steht ein Kassenhäuschen, an dem jeder Passant einen Obolus von zwei Franken zu entrichten hat.
Nach der engen Schlucht, in die kaum Sonnenlicht fällt, kommt es hier zu einem geradezu dramatischen Szenenwechsel: In grosszügiger Weite breiten sich der Bielersee und im Hintergrund das Seeland aus, im Westen ist die St. Petersinsel zu sehen, am Horizont glänzen die Gipfel der Berner und der Freiburger Alpen.
Ein Treppenweg führt durch den Rebberg nach Twann hinunter. Bevor man die Wanderung beim Bahnhof oder der nahen Schiffländte abschliesst, lohnt sich ein kurzer Umweg durch den reizvollen Ortskern mit seinen einladenden Weinkellern.