Schneeschuhtour Pré-Petitjean - Etang des Royes - Muriaux
Weisse Weite in den Freibergen
Wanderzeit: 3 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: WT Schneeschuhwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Verschneites Weideland, mächtige Tannen, darüber ein weiter Himmel: Die Freiberge sind auch im Winter eine grossartige Landschaft. Weil die Gegend um Saignelégier relativ flach ist, eignet sie sich perfekt zum Schneeschuhwandern.
Detaillierte Routenbeschreibung
Einsame, weitgehend menschenleere Gebiete gibt es in der Schweiz heute kaum mehr. Die Franches Montagnes (Freiberge) im Kanton Jura zählen zu den wenigen Ausnahmen. Wer dünn besiedelte Landschaften abseits des touristischen Allerlei-Brimboriums schätzt, kommt hier voll auf seine Kosten.
Wanderern wird es allerdings nicht immer ganz einfach gemacht. Das Wegnetz ist auf den Autoverkehr hin angelegt und daher auf Rundwanderungen fokussiert, die natürlich bevorzugt von Parkplätzen und nicht von ÖV-Haltestellen ausgehen. Wer nicht zum Ausgangspunkt zurückkehren will, muss gewärtigen, längere Strecken auf Strässchen zurückzulegen, von denen man die dunklen Wälder und die aussichtsreichen Weiden oft nur aus der Ferne sieht. So ergeht es einem unter anderem auf der sommerlichen Wanderung von Pré-Petitjean nach Muriaux.
Ganz anders zeigt sich das Wandererlebnis im Winter. Da durchzieht ein Netz von signalisierten Schneeschuhtrails die Gegend. Dies lässt die Wanderer wesentlich näher an die urwüchsige Natur herankommen. Die Routen sind mit den in der Romandie üblichen pinkfarbigen Wegweisern in Form eines Schneeschuhs signalisiert und werden zur besseren Unterscheidbarkeit zusätzlich mit Nummern gekennzeichnet.
Beim Ausgangspunkt, der Bahnstation Pré-Petitjean, quert man die Gleise und verlässt umgehend die Strasse, um direkt der Bahnlinie entlang querfeldein zu marschieren. In regelmässigen Abständen zeigen pink eingefärbte Holzpfosten den Verlauf der Route an. Die Spur, die andere Schneeschuhläufer bereits hinterlassen haben, erleichtert die Orientierung zusätzlich.
Das erste Teilstück der Tour bis fast zum Etang des Royes verläuft praktisch durchwegs quer über das leicht hügelige Weideland und auf teilweise verschlungenen Wegen durch den Wald. Eine tiefe Ruhe liegt über der Landschaft, besonders wenn es frischen Schnee hat, der die raren Geräusche der Zivilisation nahezu vollständig absorbiert. Der Streifzug durch diese märchenhafte Winterwelt ist ein eindrückliches und beglückendes Erlebnis.
Der Etang des Royes offenbart je nach Temperatur und Schneeverhältnissen ein ganz unterschiedliches Gesicht: Er kann sich als dunkler Spiegel aus schwärzlich schimmerndem Eis zeigen, aber auch als flächige Leere von blendendem Weiss. So oder so bietet der von Wald umgebene See einen sehr reizvollen Anblick. Die Schneeschuhroute verläuft ab jetzt streckenweise auf dem Trassee des gelb markierten Wanderwegs, der Richtung Saignelégier führt. Zwischendurch zweigt sie aber immer wieder davon ab und nimmt ihren eigenen Lauf.
Im Gebiet «Sur le Crâtan» (Koordinaten 2'567’230/1'233’280) stossen zwei Äste des Schneeschuh-Routennetzes aufeinander. Eine eigentliche Abzweigung ist allerdings nicht signalisiert. Wer die Richtung beibehält und zum Wäldchen hochsteigt, gelangt direkt zur Pferderennbahn und ins Dorfzentrum von Saignelégier. Wer hingegen links abzweigt, verbleibt auf einsamer Weideflur. Durch das Gebiet Fonds de Charmattes geht es in leichtem Auf und Ab hinüber nach Muriaux. Das urchige Gasthaus liegt nochmals etwa 10 Marschminuten von der Bahnstation entfernt.