Wanderung Le Pont - Vallorbe
Zaubergrotten und wilde Tiere
Wanderzeit: 2 h 45 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Mai - Oktober
Eine leichte Wanderung führt aus dem Vallée de Joux nach Vallorbe. Am Weg liegt ein Tierpark mit verschiedenen Wildtieren sowie ein interessantes Höhlensystem, das teilweise öffentlich zugänglich ist. Die Route weist ausserhalb des Siedlungsgebiets nur wenige kurze Abschnitte auf Hartbelag auf.
Detaillierte Routenbeschreibung
Ein ganzes Jahrhundert lang wolle sie ihn glücklich machen, versprach die Fee dem jungen Mann. Obendrein erhalte er jeden Tag ein Goldstück und eine Perle. Keinesfalls dürfe er sie aber in ihrem Gemach aufsuchen. Er versprach es, doch nach einigen Tagen wurde er schwach und betrat das verbotene Zimmer. Da sah er die schöne Fee schlafen, und unter ihrem Kleid schauten hässliche Krähenfüsse hervor. Als er ins Dorf rannte, um allen davon zu erzählen, glaubte ihm keiner. Zum Beweis holte er die Perlen und Goldstücke hervor – doch sie erwiesen sich als Wacholderbeeren und Laubblätter.
Die Stätte, von der die Sage berichtet, wird noch heute Feengrotte genannt. Sie befindet sich etwas ausserhalb des Städtchens Vallorbe im Waadtländer Jura und liegt am Wanderweg, der aus dem Vallée de Joux ins Tal der Orbe führt. Das Flüsschen hat einen geheimnisvollen Verlauf. Es entspringt in Frankreich, speist die Seen im Vallée de Joux und verschwindet danach spurlos im Boden, um mehrere Kilometer weiter nördlich am Fuss einer mächtigen Felswand wieder aus dem Boden zu schiessen. 24 Stunden benötigt das Wasser für die unterirdische Reise vom Lac Brenet hinunter nach Vallorbe.
Zu Fuss schafft man die Strecke ohne Hast zehnmal schneller. Die Wanderung beginnt in Le Pont am nördlichen Ende des Lac de Joux und verläuft zuerst auf der Uferpromenade dem See entlang. Vor dem Dorfende zweigt der Jura-Höhenweg hangwärts ab und führt hinauf nach Sagne-Vugnard. Dort schwenkt man ins Tälchen des Ruisseau des Epoisats ein, dem man mehrere Kilometer folgt. In kurzem, aber steilem Aufstieg gelangt man zum Mont d'Orzeires, wo auf einer grossen Waldlichtung der Juraparc eingerichtet ist. In mehreren Gehegen tummeln sich Bisons, Bären, Wölfe und Wildpferde.
Erneut durch den Wald geht es darauf talwärts. Der Wanderweg verläuft meist fern von der Strasse. Einzig auf einem 200 m langen Teilstück ist das Terrain dermassen abschüssig, dass die Fussgängerinnen und Fussgänger auf einer separaten Spur am Strassenrand marschieren müssen. Gleich anschliessend geht es im Zickzack sehr steil hinunter zur Grotte aux Fées. Wer eine Taschenlampe dabei hat, kann sich als Höhlenforscher versuchen und den vorderen Teil der Tropfsteinhöhle erkunden.
Noch ein bisschen weiter unten im Tal liegt der Eingang zu den Grottes de l'Orbe. Die Höhlenanlage gilt aufgrund ihrer Vielfalt an Tropfsteingebilden und unterirdischen Wasserläufen als eine der schönsten der Schweiz. Dank einem befestigten und beleuchteten Rundgang kann sie trockenen Fusses besichtigt werden. Ein idyllischer Uferweg führt auf der rechten Seite der Orbe nach Vallorbe, wo man im Gebiet der Morcel-Teichlandschaft zum Bahnhof abzweigt.