Wanderung Creux du Van
Eine gewaltige Arena: Der Creux du Van
Wanderzeit: 4 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Die Wanderung vom Val de Travers an den Neuenburgersee bietet eine kontrastreiche Vielfalt: Stille Wälder mit verträumten steinigen Pfaden, ein Teilstück des Jura-Höhenwegs und zum Abschluss eine wundervolle Sicht über den See hinweg zur Alpenkette. Höhepunkt ist der Creux du Van, eine riesige, von der Natur geschaffene Arena. Ausserhalb des Siedlungsgebiets verläuft die Tour meist auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Ein solcher Schlund sucht seinesgleichen: Wer vom oberen Rand des Creux du Van in die Tiefe blickt, wähnt sich in einem gigantischen Amphitheater. An der höchsten Stelle fallen die die Kalksteinwände gut 200 Meter in die Tiefe ab und laufen danach in Steilhängen aus, die sich schliesslich trichterartig zusammenschliessen und am unteren Ende ins Haupttal Val de Travers münden.
wenn man mit dem Auto unterwegs ist, dann ist der spektakuläre Ausblick ohne grosse Anstrengung zu haben: Aus verschiedenen Richtungen führen Strassen bis nahe an den Felskessel heran. Entsprechend grosse Parkflächen bieten die umliegenden Bergrestaurants, namentlich die Ferme du Soliat, aber auch La Baronne und La Grand’Vy. Von dort sind es jeweils nur noch ein paar Dutzend Höhenmeter bzw. eine Viertelstunde zu Fuss bis zum kraterartigen Halbrund.
Angesichts dieser Verkehrsumstände erstaunt es nicht, dass der Creux du Van zu einem touristischen Eldorado geworden ist. An sonnigen Sommertagen oder bei herbstlichen Hochnebellagen tummeln sich dort Aberhunderte von Ausflüglerinnen und Ausflüglern. Kein Wunder, dass man die Besucherscharen kanalisieren musste: Die Alpweiden waren zusehends von immer mehr parallel verlaufenden Trampelpfaden durchzogen, so dass man sich entschloss, entlang der Arena geschotterte Wege anzulegen, die mit Zäunen abgegrenzt sind.
Diese gepützelten Spazierwege stehen in einem eigentümlichen Kontrast zu den Erschliessungspfaden, die vom Tal unten zum Creux du Van hochführen. Wer das Naturspektakel aus eigener Kraft statt mit automobiler Unterstützung aufsuchen möchte, kann nämlich einfache Waldsträsschen und schön angelegte Pfade nutzen, die deutlich weniger begangen sind als der Highway in der Höhe.
Vom Bahnhof Noiraigue folgt man der Allee Richtung Osten, zweigt danach Richtung Süden ab und gelangt nach Überquerung der Bahngeleise auf einem asphaltierten Strässchen zum Wald. Im Schatten der Bäume gewinnt man auf dem Schotterweg zügig an Höhe. Auf einer Lichtung liegt der Bauernhof Les Oeuillons. Steil windet sich von hier an ein schmaler Pfad den Hang hinauf.
Unweit der Ferme du Soliat lichten sich die Bäume und die Sicht öffnet sich zur felsigen Arena des Creux du Van. Dem Rand des Abgrunds entlang gelangt man zur Wegverzweigung Le Soliat, wo man südwärts abzweigt. Bei klarem Himmel zeigt sich hier eine prächtige Gipfelkette vom Säntis bis zum Mont Blanc. Ohne nennenswerte Höhenunterschiede wandert man über hügeliges Weideland. Bei Vers chez les Pernets wechseln Landschaft und Gefälle: Nun geht es in den Wald und abwärts. Bei Les Prises rücken der Neuenburgersee und das Freiburger Mittelland ins Blickfeld. Bald schon erreicht man die ersten Häuser von St-Aubin und schliesslich die Bahnstation Gorgier-St-Aubin. Dass man nach den windigen Jurahöhen in geradezu südlichem Klima angekommen ist, zeigen die Rebhänge, die sich hier dem Seeufer entlangziehen.
Tipp: Statt des direkten Aufstiegs via Les Oeuillons empfiehlt sich als Variante der Umweg über die Ferme Robert. Von der Fontaine Froide geht es zum Sentier du Single und dann sehr steil zum südlichen Rand des Kraters hinauf.