Wanderung Tschiertschen - Churer Joch - Parpan
Vorhang auf am Churer Joch
Wanderzeit: 3 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Juni - November
Kontrastreich ist die Wanderung von Tschiertschen über das Churer Joch nach Parpan. Nach einem steilen Aufstieg im Schattenhang über kurvenreiche Wald- und Weidewege folgt ein sanfter Abstieg mit üppiger Weitsicht auf das Tal der Lenzerheide. Die letzten vier Kilometer der Wanderung verlaufen auf Asphalt; der Naturbelagsanteil liegt bei insgesamt 65%.
Detaillierte Routenbeschreibung
Das Walserdorf Tschiertschen liegt an einem Nordhang, was dem Ort eine relativ gute Schneesicherheit bringt und die Anlage eines kleinen Skigebiets ermöglicht hat. Die Lifte verkehren nur im Winter, in der übrigen Zeit des Jahres ist das Gebiet ein Eldorado für Wanderinnen und Wanderer. Eine reizvolle Tour führt vom Dorf hinauf zum Churer Joch. Ehe man aufbricht, lohnt es sich, den Ausgangspunkt etwas näher in Augenschein zu nehmen. Im Dorfkern von Tschiertschen sind auf den Fassaden der meisten alten Holzhäuser Bibelsprüche in kunstvoll verschnörkelter Schrift aufgemalt.
Über Runcaspinas geht es nach Furgglis hinauf, dann auf einer Schotterstrasse durch den Zeznaserwald zur Prader Alp. In vielen Windungen zieht sich von dort ein schmaler Pfad zum Churer Joch hoch. Hier gibt es einen wunderschönen Wandermoment zu erleben: Auf der Passhöhe weitet sich die Sicht schlagartig – wie in einem Theater, wenn sich der Vorhang hebt und die Bühne zu sehen ist. Hier sind es nicht künstlich beleuchtete Kulissen, die man erblickt, sondern ein weites Tal, dessen Grund von einem Mosaik von Wiesen und Wäldern bedeckt ist und dessen Seitenhänge beidseits in prächtigen Gipfelketten enden. Das Hochtal der Lenzerheide wird intensiv touristisch genutzt – die Seilbahnen und die zugehörigen Stationsgebäude sind unübersehbar. Doch glücklicherweise gibt es auch hier noch viele unüberbaute Gebiete, so dass der Blick frei über vielfältige Natur- und Kulturlandschaften schweift.
Mit mässigem Gefälle zieht sich ein Alpsträsschen ins Tal hinunter. Anfänglich marschiert man noch auf Kies, doch bei der Wegverzweigung Foppa wandelt sich der Belag leider in wanderunfreundlichen Asphalt. Glücklicherweise wird das Strässchen beidseits von Weideland gesäumt, so dass man ins Gras ausweichen kann, sofern dort nicht gerade Vieh weidet.
Streckenweise verläuft die Route nun fast ebenen Wegs, so dass man beim Marschieren unbeschwert die prächtige Sicht über Moorböden und Wiesen hinweg zum Stätzerhorn, zum Parpaner Rothorn und zu weiteren umliegenden Gipfeln geniessen kann. Über Tschugg gelangt man zum Plantahof; in der zugehörigen Alpkäserei Parpan lässt sich während der Alpsaison die Käseproduktion hinter grossen Glasscheiben mitverfolgen. Wenig später endet die Wanderung im Dorfzentrum von Parpan.