Wanderung Sta. Maria - Cascada da Pisch - Müstair
Bilderbuch-Wasserfall
Wanderzeit: 2 h 20 min
Schwierigkeitsgrad: T3 Anspruchsvolles Bergwandern *
Saison: Mai - Oktober
Die Cascada da Pisch im Val Müstair ist ein Wasserfall wie aus dem Bilderbuch: Etwas ausserhalb des Dorfs Müstair stürzt der Wildbach Pisch breit und majestätisch über einen felsigen Steilhang in die Tiefe. Die Kaskade lässt sich auf einer Wanderung ab St. Maria erreichen, auf der man auch anderen Gewässern begegnet. Ausserhalb des Siedlungsgebiets verläuft die Tour fast durchwegs auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Das Dorf Sta. Maria im Val Müstair ist vom Durchgangsverkehr arg geplagt. Einen kurzen, aber doch etwas beklemmenden Einblick in diese Tatsache vermittelt der Einstieg zur vorliegenden Wanderung. Von der Postautohaltestelle im Dorfzentrum folgt man der engen und lauten Hauptstrasse talaufwärts. Oberhalb der Dorfkirche schwenkt man auf den Wanderweg ein, der den Hang hochführt. Schon bald lässt man den Verkehrslärm hinter sich und gelangt über Weideland nach Döss da las Levras. Dort bietet sich eine schöne Aussicht ins Tal und zum nahen Dorf.
Der Richtung Guad signalisierte Wanderweg steigt noch kurz weiter an und senkt sich dann, bei teilweise etwas exponiertem Trassee, in einem Steilhang zur Muranzina. Der Wildbach entwässert ein grosses Einzugsgebiet um den Piz Umbrail und das Stilfserjoch; entsprechend mächtig zeigt er sich zur Zeit der Schneeschmelze oder nach grösseren Niederschlägen. Kurz nachdem man den eindrücklichen Einschnitt, den er ins Gelände gegraben hat, auf einer Brücke überquert hat, wähnt man sich ins Wallis versetzt: Der Wanderweg folgt nun bei kaum merklichem Gefälle einem künstlich angelegten Bächlein, das vor Jahrhunderten zur Bewässerung von Wiesen und Weiden angelegt wurde. Was im Wallis als Suone bezeichnet wird, nennt man im Val Müstair Aual oder auf Deutsch, wie im nahen Vinschgau, Waal.
Die Aual Claif führt jeweils von Juli bis Oktober Wasser. Gemütlich wandert es sich dem kleinen Kanal entlang. Das Vergnügen wird durch eine kurze Passage auf der Umbrail-Passstrasse beendet; bei regem Verkehr sollte man sich dort insbesondere vor den schnell heranbrausenden und sich kräftig in die Kurven legenden Motorrädern in Acht nehmen. Doch schon nach wenigen hundert Metern zweigt man wieder in den Wald ab und gelangt praktisch ebenen Wegs zur Wegverzweigung Guad.
Beim nahen Bauernhof beginnt sich der Weg in die Schlucht des Wildbachs Pischa zu senken. Das Gefälle nimmt zügig zu. Schon bald hört man das Wasser rauschen. Einige ausgesetzte Stellen des Abstiegs sind mit Kettengeländern gesichert. Nach wenigen Kehren gelangt man bei einer unscheinbaren Abzweigung zu einem kurzen Stichweg mit bester Sicht zum prachtvollen Wasserfall.
Danach verläuft der Weg eine Weile abseits des Bachs, so dass man vorübergehend keine Sicht mehr zum Wasserfall hat. Doch weiter unten kehrt man nochmals zur Cascada zurück. An deren Fuss öffnet sich eine besonders eindrückliche Sicht zu den stiebenden Wassermassen, deren Sprühnebel lokal eine besonders üppige Vegetation begünstigt.
Im Talboden des Rom geht es an Wiesen und Auenwäldern vorbei zur Brücke, die über das Flüsschen führt. Auf deren anderer Seite beginnt bereits das Siedlungsgebiet von Müstair. Auf Quartiersträsschen gelangt man ins Dorfzentrum.