Wanderung Maloja - Lägh da Bitabergh - Lägh da Cavloc
Zu den idyllischen Bergseen im Val Forno
Wanderzeit: 3 h 35 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Juli - Oktober
Das Val Forno ist ein ideales Tummelfeld für kleine und grosse Wanderer, die Freude am Wasser haben. Der Rundweg von Maloja zur Alp Cavloc führt an zwei traumhaft schönen Bergseen vorbei: Mitten im Bergwald liegt der idyllische Lägh da Bitabergh, weiter oben der deutlich grössere Lägh da Cavloc. Die Tour verläuft zu 95% auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Am Übergang zwischen dem Oberengadin und dem Bergell liegt das Val Forno. Es erstreckt sich von Maloja südwärts bis zur Landesgrenze. Der untere Teil des Tals lässt sich gut im Rahmen einer einfachen und nicht allzu anstrengenden Bergwanderung erkunden, die auch für Kinder geeignet ist.
Ausgangspunkt ist die Postautohaltestelle Cad’Maté am südlichen Dorfrand von Maloja. Zunächst geht es wenige hundert Schritte der Strasse entlang, die ins Bergell hinunterführt, dann zweigt man in den Wald ab und gelangt am Parkplatz Orden vorbei zur Diga (Damm) von Orden. Die massive, 170 m lange und bis zu 42 Meter hohe Schutzmauer hat die Aufgabe, bei einem Hochwasser Geschiebe zurückzuhalten. Früher hatten weiter unten im Bergell immer wieder Murgänge schwere Schäden angerichtet. Seine erste Feuerprobe erlebte das in den 1960er-Jahren errichtete Bauwerk im Jahre 1987, als sich das 1,7 Mio. Kubikmeter fassende Becken innert weniger Stunden fast bis zum Rand füllte.
Bei der Wegverzweigung unweit des südlichen Kronenendes schwenkt man auf den Bergweg ein, der in Richtung Lägh da Bitabergh signalisiert ist. Wer mit Kindern unterwegs ist, kann hier alternativ auch durch das Holztor schreiten, das den Einstieg in den «Schmugglerweg» markiert. Das Schmuggeln von Lebensmitteln, Tabak und Wein war im 19. und bis weit ins 20. Jahrhundert eine bedeutende Einnahmequelle für die Bevölkerung des Engadins und der angrenzenden Südtäler. Der Themenweg gibt Einblick in Leben und Alltag der einstigen Schmuggler, vermittelt aber auch Informationen zur Orientierung im Gelände und zur Wetterkunde. Das erste, rund 400 Meter lange Teilstück verläuft etwas oberhalb des offiziellen Bergwanderwegs, danach mündet der Schmugglerweg wieder ins Wanderwegnetz. Auf schmalen Wegen, über kleine Brücken und Stege zieht sich dieser Abschnitt durch den Bergwald; wer Lust hat, kann sogar ein kleines Tobel mit einer Tyrolienne überwinden.
Der Schmugglerweg endet beim Lägh da Bitabergh. Der Bergsee ist eine kleine, idyllische Oase im Bergwald: Ringsum ist er von Tannen und Lärchen umgeben. Von hier könnte man direkt zum zweiten See des Tals gelangen – der Lägh da Cavloc ist via Furcela ohne grosse Höhendifferenzen erreichbar, die Tour würde sich damit um rund 50 Minuten verkürzen. Lohnender ist aber der Umweg über Motta Salacina. Im Aufstieg dorthin lässt man allmählich die Baumgrenze hinter sich, so dass sich die Sicht zusehends weitet. Gegen Westen geniesst man einen grossartigen Tiefblick ins Bergell, in der Gegenrichtung das nicht minder reizvolle Panorama der Oberengadiner Seenebene.
Nachdem man den Pass dal Caval überquert hat, öffnet sich nun auch die Sicht in den oberen Teil des Val Forno, und nachdem man den Abstieg begonnen hat, erkennt man im Talgrund schon bald den Lägh da Cavloc. Ein steiniger Pfad zieht sich über Alpweiden zum Ufer hinunter. Der Bergsee lässt sich auf einem wunderschönen, sehr abwechslungsreichen Wanderweg komplett umrunden. Das Süd- und das Westufer sind von mehrheitlich flachen Grasböden geprägt, auf denen mehrere Rastplätze mit Feuerstellen eingerichtet sind. Wer das kalte Wasser nicht scheut, kann hier auch problemlos ein Bad nehmen. Wilder und weniger gut zugänglich ist das nördliche Ufer, wo Holzstege über Felsen und Moorböden hinwegführen.
Am bequemsten zurück nach Maloja gelangt man auf der kiesbedeckten Fahrstrasse, die vom Restaurant Cavloccio am Ostufer talwärts führt. Schöner und abwechslungsreicher ist es, den See nahezu zu umrunden und von dessen nordwestlichem Ende sanft nach Furcela aufzusteigen. Von dort geht es zunächst auf einem Fussweg, später dann ebenfalls auf der Kiesstrasse talwärts.