Wanderung Scharans-Paspels-Rothenbrunnen
Domleschg für Geniesser
Wanderzeit: 2 h 15 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Mai - November
Wie vielerorts in Graubünden gibt es im Domleschg ebenfalls hohe Berge. Die Region hat jedoch auch ein anderes Gesicht und eignet sich gut für einen gemütlichen Spaziergang durch den weiten Talboden. Mehrere interessante Burgen und ein idyllischer See säumen die Route. Ausserhalb des Siedlungsgebiets verläuft die Wanderung meist auf Naturwegen.
Detaillierte Routenbeschreibung
Vor über 800 Jahren wurde neben der Kirche von Scharans eine Linde gepflanzt. Der Baum steht noch immer dort. Mittlerweile ist er innen zwar hohl, ansonsten aber gesund. Es soll sich um die älteste Linde der Schweiz handeln. Das monumentale Naturdenkmal bildet den Auftakt zu einer kurzen und leichten, aber abwechslungsreichen Wanderung. Sie verbindet mehrere Dörfer des Domleschgs abseits der grossen Verkehrsachsen und führt durch ausserordentlich schöne Kulturlandschaften.
Der erste solche Abschnitt beginnt bereits am Ende des Siedlungsgebiets von Scharans. Die Asphaltstrasse geht dort in ein von Trockenmauern gesäumtes Schottersträsschen über. Dieses zieht sich an Wiesen und Hecken vorbei, dazwischen auch durch Waldstreifen.
Durch einen schönen alten Hohlweg gelangt man sanft absteigend nach Almens. Das Dorf wird der Länge nach durchquert. An seinem nördlichen Ende geht es erneut auf einem kiesbedeckten Flurweg weiter. Nach einer kurzen Waldpassage senkt sich der von Trockensteinmauern gesäumte Weg zum Leg da Canova (Canova-See), einem idyllischen, von Wiesen und Wald umgebenen Badesee. Während der Sommersaison werden dort an einem Verkaufsstand Getränke und Snacks angeboten, zudem steht ein Rastplatz mit Feuerstelle zur Verfügung. Etwas abseits des Seeleins steht an erhöhter Lage die Ruine der mittelalterlichen Burg Neusins (auch «Neu-Süns» genannt).
Während man sich dem Dorf Paspels nähert, rückt im Süden die Gipfelpyramide des Piz Beverin ins Blickfeld. Das Dorfbild wird von der Ruine Altsins geprägt. Ein schmaler Pfad führt zum Turm hoch, von dem man eine ausgezeichnete Sicht nach Thusis und zu den Schamser Gipfeln geniesst.
Vorwiegend durch Waldgebiet gelangt man an den nördlichen Rand des Siedlungsgebiets von Tomils und steigt von dort gegen Rothenbrunnen ab. Dabei rücken zwei weitere markante Burgruinen ins Blickfeld. Spektakulär gelegen ist die Burg Hochjuvalt: Sie steht auf einem Felssporn 200 Meter über dem Talboden. Der Zugangsweg ist verschüttet, die Ruine ist deshalb unzugänglich.
Anders verhält es sich mit der näher gelegenen Burg Innerjuvalt (auch Oberjuvalt genannt). Sie steht ebenfalls exponiert auf einem Felskopf, ist aber auf einem schmalen, steilen Bergweg erreichbar. Der Abstecher beansprucht inklusive Rückweg etwa eine halbe Stunde.