Wanderung La Rösa - Saoseo - Pozzulasc
Wildes Idyll: Das Val da Camp
Wanderzeit: 4 h
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Juni - Oktober
Stiebende Wildbäche, ein kristallklarer Bergsee, blühende Alpweiden und duftende Lärchenwälder: Die Wanderung ins Val da Camp bietet eine ausserordentlich grosse Fülle von grossartigen Eindrücken. Sie führt sowohl durch unberührte Naturlandschaften als auch durch alpine Kulturlandschaften, die seit Generationen gepflegt werden. Durchwegs Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Von der einstigen Säumerstation La Rösa führt ein Schottersträsschen zum Alpstafel Lagüzzon, wo sich ein grossartiger Tiefblick öffnet: In seiner ganzen Länge und Pracht breitet sich hier das Valposchiavo aus. Auch während des nun folgenden Abstiegs über Alpweiden und durch Bergwald hat man immer wieder dieses fesselnde Panorama vor Augen.
Am Ende des Walds hört auch der Abstieg auf. Nun öffnet sich die Sicht ins Val da Camp. Ebenen Wegs geht es nach Salva Daint, wo man das Strässchen erreicht, auf dem die Postautos bis zur Alp Camp fahren. Die Strecke ist glücklicherweise nicht asphaltiert und unterliegt einem Fahrverbot, von dem neben dem Postautoverkehr nur die wenigen Grundeigentümer im Tal ausgenommen sind.
In sanftem Anstieg wandert man nun taleinwärts, vorbei an blühenden Wiesen und durch duftende Lärchenwälder. Zwischendurch erkennt man im Talboden den ungestüm schäumenden Wildbach Val da Camp. Über Mottacalva und Rügiul gelangt man nach Lungacqua. Von der SAC-Hütte Rifugio Saoseo geht es mit einem letzten kurzen Anstieg zum Lagh da Saoseo. In unwahrscheinlich intensivem Blau schimmert der Bergsee; in der Hochsaison ist er ein beliebtes und entsprechend gut frequentiertes Ausflugsziel.
Ein steiniger Pfad führt zur Saoseo-Ebene hinunter. Im lichten Wald lädt hier ein schöner Rastplatz zum Verweilen ein; für Grillfreunde stehen zwei befestigte Feuerstellen bereit (oben am See herrscht wegen Waldbrandgefahr absolutes Feuerverbot). Der nun folgende Abschnitt bietet höchsten Wandergenuss. Ein wunderschöner Naturpfad schlängelt sich zwischen den Bäumen hindurch, überquert immer wieder Seitenbächlein, die dem nahen Talfluss zuströmen, und durchzieht Alpweiden voller Blumen. Kleine Seelein und Tümpel am Weg eignen sich zum Spielen und Planschen. Das Gefälle ist meist gering, erst im Abstieg zum Alpstafel Terzana nimmt es zu, gleichzeitig wird die Wegoberfläche hier für eine Weile steinig und etwas ruppig.
Praktisch ebenen Wegs gelangt man nach Suracqua; auf der gegenüberliegenden Talseite des Valposchiavo prägen der Piz Palü und der Piz Varuna das Panorama. Die Richtung beibehaltend, ignoriert man die Abzweigung nach Sfazù, Auf einem Schottersträsschen geht es im Wald mässig steil abwärts. Das letzte Teilstück des Abstiegs zur Postautohaltestelle Pozzulasc ist derzeit (Stand Sommer 2019) nicht signalisiert. Den Zielpunkt erreicht man, indem man vorerst auf dem Kiessträsschen bleibt und auch die Abzweigung nach Angeli Custodi ignoriert, aber nach rund 150 m auf einen schmalen Fussweg abzweigt, der auf der linken Seite des Strässchens talwärts abgeht und in einem Bogen nach Pozzulasc führt. Vorsicht, ganz am Schluss muss man 100 Meter der (teilweise stark befahrenen) Berninapassstrasse entlangmarschieren, ohne Trottoir oder Bankett!