Wanderung Savognin-Tinizong-Riom
Natur und Baukultur im Surses
Wanderzeit: 3 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Mai - Oktober
Die Rundwanderung mit Ausgangspunkt Savognin bietet viel Abwechslung: Zu Beginn und am Schluss geht es dem Talfluss Gelgia entlang, dazwischen werden Bergwälder und Weidegebiete durchquert. Am Weg liegen ebenso spannende baukulturelle Zeugen wie missglückte touristische Zweckarchitektur. Wenig Hartbelag ausserhalb des Siedlungsgebiets.
Detaillierte Routenbeschreibung
Nein, Savognin ist alles andere als eine Perle hochwertiger Architektur. Das Dorf im Oberhalbstein verdankt seine Anziehungskraft dem Wintertourismus. Der Ski-Boom der 1970er- und 1980er-Jahre führte zu einem zuweilen schauderhaften Mischmasch von alter Bausubstanz und gesichtslosen Zweitwohnungskonglomeraten in pseudorustikalem Stil. Gleichwohl lohnt es sich, die Gegend zu besuchen: Der Talboden bietet schöne Kulturlandschaften und weist nicht bloss Bausünden auf, sondern verfügt auch über reizvolle und weitgehend intakte Dörfer.
Vom Dorfzentrum Savognin geht es zügig an die Gelgia hinunter. Der Talfluss wird auf der hübschen Steinbogenbrücke Punt Crap überquert. Der Uferweg, der auf der Westseite des Wasserlaufs taleinwärts führt, verläuft zunächst auf einer Asphaltstrasse, vom Saletschahof an auf einem Kiessträsschen, das auch von Bikern frequentiert wird. Durch Auenwäldchen und über Wiesland gelangt man zum Elektrizitätswerk Tinizong, wo wieder auf die andere Gelgia gewechselt wird. In mässigem Aufstieg wird Tinizong durchquert, bis man auf den Höhenweg Veia Surmirana gelangt. Auf schmalen Pfaden geht es nun durch Bergwälder und über Alpweiden talauswärts.
Im Gebiet Soras kehrt man ins Siedlungsgebiet von Savognin zurück. Aufgeblähte Appartementbauten prägen hier das Ortsbild. Statt ins Dorf abzusteigen, bleibt man auf der Veia Surmirana und erreicht nach kurzem Aufstieg den mit einer Grillstelle ausgestatteten aussichtsreichen Spielplatz Lareschs. Auch bei der gleichnamigen Wegverzweigung verzichtet man auf den Abstieg ins Tal und steigt stattdessen auf einem Strässchen sanft durch einen wunderschönen Lärchenwald an. Die Veia Surmirana führt einen schliesslich zur winzigen Kapelle des heiligen Johann Nepomuk oberhalb von Cunter. Wenig später passiert man im Gebiet Gnignia einen weiteren schön gelegenen Spielplatz.
In leichtem Abstieg geht es durch das Dorf Cunter nach Punt im Talboden der Gelgia, von dort auf der anderen Seite des Flusses kurz, aber steil aufwärts zur Burg Riom. Die markante Anlage ist eines der grössten spätmittelalterlichen Bauwerke im Kanton Graubünden. 2006 wurde darin ein Theatersaal eingerichtet. Seither findet dort jeweils im Sommer das Kulturfestival Origen statt.
Ein Kiessträsschen führt in sanftem Abstieg durch Wiesenland zum Talboden zurück. Der Gelgia entlang gelangt man zum Lai Barnagn. Der künstlich angelegte Badesee weist nur eine geringe Wassertiefe auf (im Winter wird das Becken als Parkplatz genutzt) und ist daher schon im Frühsommer angenehm warm. Das Areal ist mit allen möglichen Schikanen ausgestattet: Es verfügt unter anderem über Liegewiesen, Spielgeräte, Beachvolley-Anlage, Minigolf, Pedalovermietung, Garderoben sowie einen Kiosk. Dem Flüsschen entlang gelangt man zurück zum Punt Crap und von dort hinauf ins Dorfzentrum von Savognin.