«Sertig» (die Betonung liegt auf der zweiten Silbe) klingt in der deutschsprachigen Landschaft Davos merkwürdig fremd. Tatsächlich geht der Flurname auf die Zeit der ersten romanischen Siedler zurück. Das Sertig ist ein malerisches Seitental von Davos. Der Wanderweg vom Rinerhorn ins Tal des Sertigbachs gliedert sich in zwei Teile von komplett unterschiedlichem Charakter. Das erste Teilstück verläuft in leichtem Anstieg auf breitem, rollstuhl- und kinderwagengängigem Kiesweg zum Äbirügg. Der Picknickplatz dort ist mit Feuerstelle, Schutzhütte und Toilette geradezu luxuriös ausgestattet.
Danach zieht sich ein schmaler Weg, der wunderbar abwechslungsreich durch Erlengebüsch, Föhrenwäldchen und Weideland verläuft, über die Alp Sältenüeb in den Talgrund des Sertigs hinunter. Nach der Überquerung des frei und unverbaut durch den breiten Talboden fliessenden Bergbachs geht es ein paar Meter aufwärts, dann erreicht man das Dörfchen Sertig. Etwas ausserhalb der Gruppe schöner alter Holzhäuser steht das hübsche, 1699 erbaute reformierte Kirchlein.
Die Fortsetzung der Wanderung verläuft zum grösseren Teil in Waldgebiet und eignet sich daher besonders für heisse Sommertage oder bei regnerischer Witterung. Auf der gegenüberliegenden Talseite zieht sich ein schöner Pfad durch würzig duftende Tannen- und Lärchenwälder praktisch ebenen Wegs talauswärts. In Clavadel gelangt man an der Höhenklinik vorbei auf den Höhenweg, der zum Bolgenwald und von dort nach Davos Platz hinunterführt.