Wanderung Madrisa - Schlappiner Joch - Klosters
Auf den Spuren der Walser
Wanderzeit: 4 h 20 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Juni - Oktober
Einwanderer aus dem Wallis hinterliessen in Graubünden unübersehbare Spuren in ländlicher Architektur, Sprache und Volkskultur. Auf dem Walserweg begegnet man ihrem Vermächtnis. Eine der Etappen streift das reizvolle Bergdörfchen Schlappin. Ausserhalb des Siedlungsgebiets kaum Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Der Ausgangspunkt Madrisa scheidet die Geister. Für viele Familien ist er ein Vergnügungsparadies erster Güte: Der «Erlebnispark» Madrisa-Land bei der Gondelbahn-Station wartet mit riesigem Spielplatz, Kletterwand, Streichelzoo, Hüpfburg und Rutschbahnen auf. Ruhesuchende Naturliebhaber dürfte das Kreischen rund um Slackline-Park, Alphornrutsche und Luftkissen allerdings wohl eher befremden, auch wenn die Anlage sogar eigens auch für seh- oder körperlich behinderte Menschen eingerichtet ist. Für die einen wird der Auftakt zur Wanderung daher die vorgezogene Belohnung sein, für die anderen hingegen eine Art Bestrafung, die es zu erdulden gilt.
Schon nach wenigen Schritten auf dem Wanderweg Richtung Schlappin rückt das bunte und lärmige Treiben in den Hintergrund. Man taucht ein in eine grossartige, stille Bergwelt. Am Weg blühen im Frühsommer unzählige Alpenblumen, während im Herbst süsse Heidelbeeren für einen leckeren Schmaus sorgen.
In leichtem Anstieg führt der Weg über Alpweiden zum Zügenhüttli. Von dort geht es in leichtem Auf und Ab hinüber zum Älpli. Mehrmals werden munter sprudelnde Bergbäche gequert, die zum Spielen und Stauen einladen. Grandiose Stille umfängt einen. Bunte Flechten setzen auf mächtigen Felsblöcken zauberhafte Akzente. Während sich der schmale Bergweg langsam den Hang hinaufwindet, zeigen sich immer wieder schöne Ausblicke ins idyllische Schlappintal.
Nach einem letzten, mässig steilen Aufstieg erreicht man das Schlappiner Joch, einen der Übergänge zwischen dem Prättigau und dem Montafon. Von der Grenzlinie geniesst man herrliche Tiefblicke in die Bergwelt von Klosters und Davos sowie, auf der anderen Seite, ins österreichische Gargellental. Der Abstieg verläuft erst ein Stück auf der Aufstiegsroute, zweigt danach talwärts in einen schmalen Zickzackweg ab und führt auf diesem steil nach Schlappin hinunter.
Das von Walsern gegründete Dörfchen umfasst eine Handvoll schmucke Holzhäuser sowie zwei ebenso niedliche wie originelle Berggasthäuser. Das Wasser des Schlappinbachs wird in einem kleinen Stausee gefasst. Dort, wo der Bergbach ins Seelein mündet, gibt es Plansch- und Spielgelegenheiten, und am Ufer steht eine Feuerstelle zur Verfügung.
Für den Abstieg durch das Schlappintobel nach Klosters gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder überquert man die Staumauer und steigt auf der Ostseite des Bachs auf einem schmalen Pfad durch den Wald ab; der Weg fällt teilweise etwas steil zum Bachbett ab und eignet sich daher weniger, wenn man kleine Kinder dabeihat. Als Alternative steht das Strässchen auf der rechten Seite des Bachs zur Verfügung; damit muss allerdings eine 2,5 km lange Asphaltstrecke in Kauf genommen werden.