Wanderung Laax-Trin
Durch den Flimserwald
Wanderzeit: 3 h
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Verwirrend und unübersichtlich, gleichzeitig aber auch romantisch und märchenhaft: Der Flimserwald hat aufgrund seiner komplexen Topografie verschiedene Gesichter. Ein dichtes Netz von Spazier- und Wanderwegen durchzieht den ausgedehnten Forst. Auf der Wanderung von Murschetg nach Trin lässt sich das abwechslungsreiche Gelände ohne Anstrengung erkunden.
Detaillierte Routenbeschreibung
Vor knapp 10'000 Jahren ereignete sich im Bündnerland einer der gewaltigsten Bergstürze der Erde. Vom Flimserstein donnerten mehrere Milliarden Kubikmeter Gestein in die Tiefe, verschütteten den Rheinlauf und gaben der Landschaft ein völlig neues Gesicht. Teile des Schuttkegels wurden im Laufe der Zeit durch Erosion abgetragen. Ein ausgedehntes Gebiet blieb aber bis heute praktisch unverändert erhalten. Es handelt sich um den mehrere Quadratkilometer grossen Wald südlich des Siedlungsgebiets von Flims.
Das kalkhaltige Bergsturzmaterial ist hier mit dem kristallinen Untergrund eine komplizierte Wechselwirkung eingegangen, die sich in den Geländeformen niedergeschlagen hat. Zwischen wasserdichten Gesteinsschichten ist ein komplexes Karstsystem entstanden, durch das enorme Wassermengen über mitunter erstaunliche Distanzen hinweg unterirdisch transportiert werden. Mehrere türkisblaue Seen ohne oberirdische Zu- und Abflüsse sind über das Gebiet verstreut, dazwischen gibt es Hügel und Tälchen. Für die Bebauung eignet sich ein solcher Boden nicht, darum ist die Gegend noch immer bewaldet.
Nur allzu leicht kann man in diesem verwirrenden Terrain voller Kuppen und Senken die Orientierung verlieren. Zum Glück führen mehrere gut ausgebaute und signalisierte Wanderwege durch den Flimserwald. Eine der Routen beginnt in Laax Murschetg. Über den Mühlebach gelangt man nach Staderas, wo der Uaul Grond, der grosse Wald, beginnt. Am Lag Prau Tuleritg vorüber geht es zum Lag la Cauma. Dessen Wasserspiegel ist nach der Jahrtausendwende markant gesunken, weil beim Bau des Flimser Umfahrungstunnels das natürliche Röhrensystem, das den Waldsee speist, angebohrt wurde. Seither wird im Sommer zusätzliches Wasser aus benachbarten Bergbächen zugeleitet.
Nach einer Weile erreicht man die äusserste Kante der Erosionszone, die der Rhein im einstigen Bergsturzgebiet geschaffen hat. Zwischen den Föhren und Lärchen geniesst man an verschiedenen Aussichtspunkten atemberaubende Tiefblicke in die Schlucht des Vorderrheins. Ein besonders eindrückliches Panorama bietet die Aussichtsplattform bei Conn: In der Tiefe schlängelt sich der Fluss durch eine abenteuerlich wilde Landschaft von kantigen, schneeweissen Kalkfelsen. Auf teilweise schmalen und steilen Pfaden geht es hinunter nach Pintrun, danach über den Flem-Bach und schliesslich in leichtem Aufstieg hinüber nach Trin.