Winterwanderung Laax-Ruschein
Winterliche Senda Sursilvana
Wanderzeit: 5 h
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Schöne Ausblicke ins Vorderrheintal bietet die Senda Sursilvana. Teilstücke des sonnig gelegenen Höhenwegs sind auch im Winter begehbar. Besonders lohnend ist der Abschnitt von Falera durch das Val da Cafegns nach Ladir.
Detaillierte Routenbeschreibung
In mehreren Tagesetappen verbindet die Senda Sursilvana den Oberalppass mit Chur. Der Höhenweg folgt dem Lauf des Vorderrheins an erhöhter Lage und ist deshalb sehr aussichtsreich und sonnenverwöhnt. Am Rand des Skigebiets der Weissen Arena (Flims-Laax-Falera) werden mehrere Teilstücke der Route im Winter maschinell präpariert. Das ermöglicht beschauliche Spaziergänge abseits des Pistenbetriebs.
In Laax Murschetg kann man eigentlich direkt beim Rocks-Resort in den Höhenweg einsteigen. Allerdings ist es nicht einfach, die Route zwischen den Gebäuden und Wintersportanlagen zu finden; zudem verläuft der erste Teil des Winterwanderwegs gleich neben der Skipiste. Einfacher ist es daher, wenn man die Gondelbahn Richtung Curnius nutzt und bei der Zwischenstation Larnags aussteigt.
Zunächst muss man noch einige Minuten der Skipiste entlang aufwärts marschieren. Danach verlässt der signalisierte Winterwanderweg das Skigebiet und führt durch lichten Nadelwald, später über offenes Gelände Richtung Falera. Schon bald öffnen sich schöne Tiefblicke ins wilde Tal des Rheins und nach Laax, um dessen kompakten Dorfkern sich ausgedehnte Ferienhausquartiere gruppieren.
Falera verfügt über zwei Kirchen. Das ältere Bauwerk steht auf einem Hügel am südlichen Dorfrand und geht auf ein Kirchlein zurück, das bereits 841 urkundlich erwähnt wurde. Es lohnt sich, den Höhenweg kurz zu verlassen und einen kleinen Umweg dorthin einzuschalten, nicht allein wegen der schmucken Kirche. Das Gelände birgt nämlich mehrere Reihen von Menhiren, die dort in der Steinzeit aufgestellt wurden. Ihre linienförmige Anordnung ergibt astronomische Peilungen, die auf wichtige Punkte des Sonnenstands im Jahreslauf verweisen. Informationsblätter in einer Kiste beim Parkplatz vermitteln Einzelheiten über einige ausgewählte Blöcke, z.B. über die rätselhafte gravierte Darstellung eines fröhlichen Männergesichts, den «lachenden Megalithiker».
Nach der Durchquerung des Dorfs geht es in leichtem, aber anhaltendem Aufstieg auf einer breiten Forststrasse ins Val da Cafegns. Mehrere Wildbäche haben den dicht bewaldeten Hang tief eingefurcht. Am Ausgang des Walds endet auch die Steigung. Das offene Gelände gewährt eine malerische Aussicht nach Falera sowie hinüber zur Signina-Gruppe und ins Val Lumnezia. In leichtem Auf und Ab nähert man sich dem Dörfchen Ladir und erreicht von dort nach kurzem, steilem Abstieg das Nachbardorf Ruschein und damit das Ziel der Wanderung.
Falls es die Schneeverhältnisse erlauben, lohnt sich vor der Rückkehr ein Rundgang über den Felsrücken westlich der Kirche. Auf dessen höchstem Punkt und damit an strategisch günstiger, weil aussichtsreicher Lage befindet sich die Ruine Frauenberg; von der einstigen mittelalterlichen Burg sind noch einige gemauerte Fundamente und ein Torbogen übrig. Schalensteine an verschiedenen Stellen auf der Hügelkuppe sowie Fundstücke aus der Bronzezeit zeugen davon, dass die Gegend schon vor Jahrtausenden besiedelt war.