
Winterwanderung Zweisimmen - Lenk
Raum und Weite im Simmental
Wanderzeit: 4 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Die Wanderung von Zweisimmen entlang der Simme an die Lenk bietet wiederholt schöne Ausblicke zum Wildstrubel-Massiv. Eigentlich lässt sich die im Talboden verlaufende Route das ganze Jahr hindurch begehen. Doch weil mehrere Teilstrecken auf Strässchen verlaufen, ist die beste Jahreszeit der Winter – dann ruht der Asphalt unter Schnee.
Detaillierte Routenbeschreibung
Der Ausgangspunkt der Wanderung liegt auf der Ostseite des Bahnhofs Zweisimmen. Zunächst geht es parallel zu den Bahngeleisen an die Kantonsstrasse, der man 200 m auf dem Trottoir folgt. Danach zweigt die Wanderroute auf ein Fahrsträsschen ab, das verschiedene Gehöfte erschliesst und allmählich in einen Uferweg entlang der Simme übergeht. An kalten und trockenen Tagen wabern dichte Dampfschwaden über dem Wasserspiegel und überziehen das Ufergehölz mit einem hübschen Schleier aus Raureif.
Die Hofbrügg ist eine gedeckte Holzbrücke über die Simme. Sie führt zum Weiler Blankenburg hinüber, dessen auffallendstes und grösstes Bauwerk das auf einem vorgelagerten Felssporn thronende Schloss Blankenburg ist. Es lohnt sich, das Anwesen im Rahmen eines kurzen Abstechers zu besuchen. Der Schlosshof und der Garten sind öffentlich zugänglich. Das Herrenhaus wurde vermutlich im frühen 13. Jahrhundert errichtet und diente während Jahrhunderten als Landvogteisitz. Einzelne Räume können für Veranstaltungen und Feiern gemietet werden.
Weiterhin auf der westlichen Seite der Simme geht es nach Ried. Das Dorf ist ein Teil der Gemeinde St. Stephan. Der gelb signalisierte Wanderweg durchquert hier teilweise Gebiete, die im Winter durch Stein- und Eisschlag gefährdet sind. Der Winterwanderweg führt deshalb auf dem Forststrässchen an den Talfluss zurück und verläuft dann direkt dem Wasser entlang. Weit ist der Blick über den Talboden hinweg zum Wildstrubel, der einen der schönsten Talabschlüsse der Alpen bildet.
Das Obersimmental ist geprägt von zahlreichen prachtvollen alten Holzhäusern, die von früherer Zimmermannskunst zeugen. Der Obersimmentaler Hausweg erschliesst einige besonders markante Beispiele. Doch auch die romanische Kirche von St. Stephan ist einen kleinen Umweg wert. Das Kirchenschiff stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert; ungewöhnlich sind die skurrilen Fabelfiguren, die im 15. Jahrhundert in die Friese der Chordecke geschnitzt wurden.
Einige hundert Meter nach der Bahnstation Stöckli überquert man die Simme und wandert danach zwischen Flusslauf und Bahngeleise bis zur Bahnstation St. Stephan. Anschliessend wechselt man erneut auf das westliche Flussufer. Der Abschnitt bis Matten ist mässig attraktiv, da der gepfadete Weg der Flugplatzpiste entlang angelegt ist. Zudem liegt die ansonsten gut besonnte Route hier wegen der Südost-Exponierung des Tals besonders im Dezember und Januar oft im Schatten.
Nach Durchquerung eines bewaldeten Abschnitts gelangt man über das Schadauli nach Boden. In voller Pracht zeigt sich hier der Wildstrubel, der das weite Tal majestätisch abschliesst. Zunächst der Bahnlinie entlang, danach über Uf de Fure gelangt man in den Lenker Dorfkern und zum Bahnhof Lenk.