Wanderung Homberg - Egg - Oberi Halte - Hilterfingen
Oberland mit Emmentaler Charme
Wanderzeit: 3 h
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Interessante landschaftliche Kontraste bietet die Wanderung von Homberg im Hügelgebiet des Zulgtals nach Hilterfingen am Thunersee. Von der unspektakulären Hügelkuppe der Egg geniesst man eine prächtige Aussicht auf die Agglomeration Thun und zur Stockhornkette. 80% der Strecke verlaufen auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Ist das noch Mittelland oder schon Oberland? Politisch ist der Fall klar: Homberg ist Teil des Verwaltungskreises Thun und gehört damit zum Berner Oberland. In landschaftlicher Hinsicht hingegen könnte man ohne weiteres auf eine liebliche Ecke des Emmentals tippen. Viel Wiesenland gibt es, auch stattliche Wälder, und das Terrain ist sanft gewellt. Die Gemeinde ist hauptsächlich von Streusiedlung geprägt. Eine Ausnahme stellt das Dörfchen Dreiligasse dar, das ein kleines lokales Zentrum bildet. Hier steht der gelbe Wegweiser, der den Wanderweg zur Multenegg signalisiert. Wer vor dem Start noch ein paar hundert Schritte der Hauptstrasse entlang marschiert, kann sich in der Dorfbäckerei und in der Käserei mit Proviant eindecken.
Bis zum Weiler Enzenbühl und noch ein Stück darüber hinaus wandert man auf Asphalt, wie es zum Einstieg (und auch Ausklang) der meisten Wanderungen in der Schweiz fast nicht zu vermeiden ist. Würde man die Richtung beibehalten und stracks zur Multenegg marschieren, dann hätte man gar während einer satten halben Stunde das zweifelhafte Vergnügen von Hartbelag unter den Sohlen. Schwenkt man hingegen nach rechts in den Wanderweg nach Goldiwil ab, so marschiert man bereits vom Gehöft Winteregg an auf einem Natursträsschen und später auf einem Wiesenpfad. Die Aussicht ist hier obendrein weiter und grosszügiger, kann man doch das Aaretal bis fast nach Bern überblicken.
Kurz nach Unterquerung des Skilifttrassees zweigt man hangwärts ab und steigt auf einem Waldpfad ziemlich steil aufwärts. Später dann, von der Kuppe der Winteregg an, geht es auf offenem Weideland in leichtem Auf und Ab voran. Den höchsten Punkt der Tour erreicht man auf der Egg, einem ausnehmend hübschen Fleckchen Erde. Im Rücken hat man dichten Tannenwald, voraus senken sich üppig grüne Matten in das weite Tal des Hünibachs. In der Tiefe erblickt man einen Teil der Stadt Thun, darüber ragt die Stockhornkette in den Himmel. Der Niesen ist ebenfalls unübersehbar. Bei klarer Sicht zeigen sich obendrein die schneegekrönten Häupter der Berner Hochalpen.
Der Abstieg erfolgt etappiert. Zunächst geht es dem Waldrand entlang hinunter zur Multenegg, dann ebenen Wegs zum Hüniboden und weiter zu einer Wanderwegverzweigung mit dem kuriosen Namen «Gründungsahorn». Auf der Waldlichtung steht ein mächtiger Ahornbaum, der als Naturdenkmal an die 1895 erfolgte Gründung der früheren Höhenklinik und heutigen Rehaklinik Heiligenschwendi erinnert.
Im Wald oberhalb von Klinik und Dorf senkt sich der Wanderweg zur Hubelweid. Das Ziel Hilterfingen sucht man auf der Wegweisertafel vorerst vergeblich. Zunächst hält man sich an den Weg, der Richtung Schwendi/Dörfli signalisiert ist, und gelangt so zur Oberi Halte. Von dort an geht es dann im Wald hinunter zum Tannenbühl, wo sich die Sicht auf den Thunersee öffnet. Durch das Siedlungsgebiet gelangt man in wenigen Minuten ins Dorfzentrum von Hilterfingen und ans Seeufer.