Wanderung Spiez-Gwatt
Hügeltour im Berner Oberland
Wanderzeit: 2 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Berner Oberland ist nicht immer Bergland, sondern zuweilen auch Hügelgebiet. Die leichte Wanderung von Spiez ins Gwatt verläuft in sanft gewelltem Gelände und eignet sich dank der tiefen Lage und mehreren Waldpartien für jede Jahreszeit. 45% der (kurzen) Gesamtstrecke verlaufen auf Asphalt.
Detaillierte Routenbeschreibung
Diese Tour beginnt mit einem Missverständnis. Die Anhöhe nördlich von Spiez wird zwar als Berg bezeichnet, doch es ist keine Alpinausrüstung erforderlich, um sie zu besteigen. Der Spiezberg erhebt sich nämlich nur etwa 120 Meter über den Wasserspiegel des Thunersees. Die Aussicht ist dennoch eines Berges würdig: Über lange Reihen von Rebstöcken hinweg blickt man über die Bucht des Thunersees zu den schneegekrönten Gipfeln der Jungfrauregion.
Vom Bahnhof Spiez gelangt man über die Seestrasse zum zentralen Kreisel im Ortszentrum und weiter zur Dorfkirche (sie wurde 1907 erbaut und ist damit wesentlich jünger als die nahe frühromanische Schlosskirche). Von dort erreicht man nach wenigen Dutzend Schritten die aussichtsreichen Holzbänke am Waldrand des Spiezbergs. Durch den Wald geht es an einem grossen Picknickplatz vorüber ins Spiezmoos, wo die Hauptstrasse und die Bahnlinie unterquert werden. Hier beginnt der lange Hügelzug, der sich bis nach Allmendingen erstreckt und einzig vom 1712/13 angelegten Kanderdurchstich unterbrochen wird.
Im ersten Teilstück zwischen dem Wasserlauf der Kander und dem Thunersee sind mehrere teilweise parallel verlaufende Wanderwege angelegt, die nach Einigen bzw. Gwatt führen – man hat also die Wahl. Die hier vorgeschlagene Route lässt die Via-Berna-Wanderroute vorerst rechts liegen und schwenkt in den Wanderweg nach Lattigen und Wimmis ein, zweigt dann aber auf eine in Richtung Riederen ausgeschilderte Variante ab. Diese führt durch offenes Wiesenland zum Rustwald. Von dessen Ende gelangt man durch offenes Gelände sanft aufsteigend zum Weiler Riederen. Schon bald öffnet sich nun eine schöne Sicht zur Stockhornkette und zum Stockental an deren Fuss. Abschnitte auf Asphalt und Kies wechseln sich mehrmals ab.
Über die Moosegg und durch den Einigewald geht es an den Dorfrand von Einigen hinunter, dann auf einem einfachen Metallsteg durch den schluchtartigen Einschnitt der Kander und auf der anderen Seite in kurzem, aber steilem Anstieg am markanten Turm der Strättligburg vorbei auf den Strättlighügel. Hier ist eine Rast angesagt. Mehrere Aussichtsbänke stehen dafür bereit. Das Panorama ist beachtlich: Über dem Thunersee erheben sich die Ketten von Sigriswiler Rothorn und Niederhorn, gegen Südosten ragen die schneebedeckten Gipfel von Eiger, Mönch und Jungfrau in den Himmel.
Die kurze Höhenwanderung über den Hügelzug endet bei der Gwattegg. Auf Flur- und Quartiersträsschen steigt man Richtung Thunersee ab. Die kurze, aber abwechslungsreiche Tour endet bei der Bushaltestelle Moos im Gebiet Gwatt.