Wanderung Isenfluh-Sulwald-Soustal-Grütschalp
Vom Aussichtsbalkon Sulwald ins stille Soustal
Wanderzeit: 4 h
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Juni - November
Im Vergleich zu den touristischen Hotspots im Lauterbrunnental ist das Soustal abgelegen und deshalb wenig frequentiert. Erreichbar ist das ausschliesslich alpwirtschaftlich genutzte Kleinod auf einer Bergwanderung ab Isenfluh zur Grütschalp, die sich gut mit einem Abstecher nach Sulwald ergänzen lässt. Abgesehen von einem 0,8 km langen Abschnitt auf Asphalt im Gebiet Sulwald verläuft die Wanderung durchwegs auf Naturwegen.
Detaillierte Routenbeschreibung
Man kann es zum Einstieg ohne weiteres bequem haben: Eine kleine Seilbahn verbindet Isenfluh mit Sulwald. Es lohnt sich aber, die etwas beschwerlichere Version des Aufstiegs zu wählen und ihn zu Fuss auszuführen. Zuerst über Weideland, dann auf einem schönen, mässig steilen Waldweg gewinnt man zügig an Höhe. Auf Sulwald weitet sich die Sicht auf spektakuläre Weise. Das Lauterbrunnental mit der Gipfelkette von Eiger, Mönch und Jungfrau kann von hier ebenso wie das Tal von Grindelwald überblickt werden.
Am Ende des Aufstiegs empfiehlt sich der kurze Abstecher zur Sulwaldfluh. Dort steht ein grosser, gut eingerichteter Rastplatz mit Feuerstelle bereit. Gleich dahinter öffnet sich eine nicht minder fulminante Aussicht: Sozusagen aus der Vogelperspektive geniesst man einen eindrücklichen Tiefblick auf die Region Interlaken.
Auf einem Asphaltsträsschen wird das Streusiedlungsgebiet von Sulwald durchquert. Am südlichen Ende des Dörfchens lässt man den Hartbelag hinter sich, nun beginnt der Weg zu steigen. Mässig steil, oberhalb des Wegweisers Bim Wässerli für eine kurze Weile aber auch richtig scharf aufwärts geht es im Bergwald voran.
Bei der Verzweigung Chüebodmi endet der Aufstieg. Hier hat man zugleich den höchsten Punkt der Tour erreicht. Sanft senkt sich der Pfad zum nahen Alpstafel, der mit seinen von Wald umgebenen Weiden als kleines Paradies in Erscheinung tritt.
In leichtem Auf und Ab zieht sich der Bergweg nun ins Tal des Sousbachs. Schon bald hört man den Bergbach in der Tiefe rauschen. Ein letzter zackiger Anstieg in einer steilen Grashalde (der etwas ausgesetzte Weg ist hier mit Seil und Zaun gesichert) führt zum Sousläger. Im weiten, flachen Talboden zieht der Sousbach ruhig dahin. Am Wasser und auf den umliegenden Weiden gibt es viele lauschige Plätzchen zum Rasten.
Für die Fortsetzung der Tour zur Grütschalp bestehen drei Möglichkeiten. Direkt und ohne grosse Höhendifferenzen verläuft die etwas eintönige Route durch den Spryssewald. Deutlich weiter und entsprechend anstrengender ist der Umweg via Marchegg und Winteregg. Hübsch und wenig begangen ist die mittlere Variante, die erst zum Alpiglenläger hochführt, dann den urtümlichen Marcheggwald auf gewundenen Pfaden durchquert und mit einem kurzen, aber steilen Abstieg zur Grütschalp endet.