Winterwanderung Schönried-Rellerli-Hugeligrat
Wintersonne über dem Saanenland
Wanderzeit: 4 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Die aussichtsreichste Winterwanderung des Saanenlands führt auf den Hugeligrat. Der gut besonnte Hügelzug oberhalb von Schönried bietet eine umfassende Rundsicht auf den weiten Talboden von Gstaad, ins angrenzende Pays d’Enhaut und zu den Felszacken der Gastlosen.
Detaillierte Routenbeschreibung
Als 1970 am Rellerli eine Seilbahn und ein Skilift in Betrieb gingen, kam die Region Gstaad-Saanenland zu ihrem sonnigsten Skigebiet. Jahrzehntelang waren die Hänge besonders bei Familien sehr beliebt. Doch die sonnige Lage erwies sich nicht nur als Segen, sondern zugleich als Fluch: Wegen den zunehmend milden und schneearmen Wintern konnten die Pisten oft nur noch wenige Tage im Jahr betrieben werden. 2019 wurden die Anlagen stillgelegt.
Wo früher die Lifte surrten, auf den Pisten Kinder kreischten und auf den Restaurantterrasse das Geschirr klirrte, herrscht jetzt eine Ruhe, die man je nach Standpunkt himmlisch oder gespenstisch finden wird. Das Rellerli gehört nun ganz den Liebhabern stillen Naturgenusses. Dazu gehören neben Schneeschuhläufern auch Winterwanderer. Eine als Rundweg angelegte Route zieht sich von Schönried den Hang hoch bis zum aussichtsreichen Hugeligrat. Mit gut 700 Höhenmetern Auf- und Abstieg ist die Tour kein winterlicher Spaziergang, sondern eine echte Winterwanderung, die den Kreislauf ordentlich in Schwung bringt.
Der Ausgangs- und Endpunkt der Wanderung liegt bei der ehemaligen Talstation der stillgelegten Gondelbahn. Sie liegt etwas oberhalb des Hotels Ermitage, das sich nur wenige Gehminuten vom Bahnhof Schönried entfernt an zentraler Lage im Dorf befindet. Der pink signalisierte Winterwanderweg führt in kräftigem Anstieg den Hang hoch nach Bodme und weiter nach Unders Rellerli. In etlichen Zickzack-Kurven wird dabei mehrfach das Trassee der ausgedienten Seilbahn geschnitten. Zusehends weitet sich die Sicht auf den weiten Talboden von Gstaad und Saanen sowie ins Diablerets-Gebiet.
Bei Pkt. 1733 hat man die Möglichkeit, den Aufstieg vorzeitig zu beenden und auf dem Rellerliweg den Hang unterhalb des Hugeligrats an der Hugeli-Hütte vorbei zu traversieren, bis die Route in den Wald mündet und sich dort gegen Grossi Vorschess senkt. Wer das Aussichtspotenzial der Gegend voll ausschöpfen will, steigt noch etwas weiter auf und gelangt zur ehemaligen Seilbahn-Bergstation am Rellerligrat. Das Berghaus und die zugehörige Terrasse sind gesperrt, doch einige Dutzend Schritte gegen den Hugeligrat hin befindet sich ein Picknickplatz, der im Winter jeweils vom Schnee geräumt wird.
Den höchsten Punkt der Wanderung erreicht man auf dem Hugeligrat. Dort öffnet sich nun auch die Sicht nach Norden zu den Kalksteinzinnen der Gastlosen. Über Grossi Vorschess gelangt man in mässig steilem Abstieg zurück nach Schönried.
Wird die Wanderung wie hier vorgeschlagen im Uhrzeigersinn ausgeführt, so folgt auf einen vergleichsweise steilen Aufstieg ein Abstieg mit moderatem Gefälle, was einen ausgiebigen Genuss des üppigen Panoramas erlaubt. Wer den Ausflug mit einer speziellen Note versehen will, nimmt einen Schlitten mit und funktioniert den Abstieg in eine rasante Abfahrt um; in diesem Fall empfiehlt es sich, die Tour in umgekehrter Richtung anzugehen.