Winterwanderung Axalp-Windegg
Querwaldein an die Windegg
Wanderzeit: 3 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Mitten durch das Skigebiet der Axalp und doch grösstenteils abseits der Pisten verläuft der gepfadete Winterwanderweg zur Windegg. Die Strecke führt durch Wälder und über verschneite Alpweiden. Unterwegs geniesst man Ausblicke zum Brienzersee und zur Faulhornkette.
Detaillierte Routenbeschreibung
Eine Sesselbahn, drei Skilifte, 15 Pistenkilometer: Mit diesem überschaubaren Angebot zählt das Skigebiet Axalp-Windegg nicht zu den grossen Playern des Wintertourismus. Dafür punktet es dank der Lage an Nordhängen mit Schneesicherheit. Zudem stehen auch für Nichtskifahrer verschiedene Möglichkeiten für Aktivitäten im Schnee zur Verfügung: Es gibt eine Langlaufloipe, mehrere Schneeschuhtrails, eine Schlittelabfahrt und zwei Winterwanderwege.
Die beiden Wanderstrecken wirken auf den ersten Blick eher kurz, doch sie lassen sich zu einer interessanten Tour kombinieren. Weil die Route im Hochwinter praktisch den ganzen Tag im Schatten des Axalphorns liegt, empfiehlt es sich, die Wanderung erst ab Februar und auch dann erst etwa ab Mittag zu unternehmen.
Ausgangspunkt ist die Talstation des Dotzweg-Lifts, des untersten Skilifts im Skigebiet. Der maschinell gespurte Winterwanderweg zieht sich von der Strasse weg ins Weideland, um allmählich anzusteigen. Zwischendurch recht steil, dann wieder fast ebenen Wegs wandert man in einem weiten Bogen zunächst zu den Alphütten und Weidehäusern von Farnigen. Von dort geht es hinüber zum eigentlichen Zentrum der Axalp, das allerdings nicht aus einem Dorfkern besteht, sondern aus einer Ballung von Ferienhäusern nahe der Talstation der Sesselbahn.
Hier wird es für eine kurze Weile etwas lauter und hektischer: Bei der oberen Postautohaltestelle, dem angrenzenden Parkplatz und der nahen Sesselbahnstation tummeln sich zahlreiche Skifahrer und Snowboarder. Der Winterwanderweg schlängelt sich zwischen Skipiste und Seilbahntrassee bergwärts. Schon bald lässt man den Rummel wieder hinter sich.
Im Aufstieg zur Windegg bewegen sich die Winterwanderer fast durchwegs abseits der Skifahrer, denn die Route ist geschickt ausserhalb des Pistengebiets angelegt. Das hat allerdings einen gewissen Preis, denn der Weg steigt nicht gleichmässig an. Stattdessen gilt es verschiedene meist kurze, aber ziemlich steile Aufstiegspassagen zu bewältigen. Dazwischen kann man sich auf längeren Abschnitten ohne nennenswerte Höhendifferenzen wieder erholen und dabei auch das Panorama geniessen.
Nach der neuerlichen Unterquerung des Sesselbahn-Trassees folgt der schönste Abschnitt der Tour. Während man in winterlicher Landschaft wandert, zeigt sich in der Tiefe der Brienzersee mit seinen oft schneefreien Ufern von einer geradezu frühlingshaften Seite. Über dem tiefblauen See erstreckt sich die lange und tief eingefurchte Gipfelkette vom Brienzer Rothorn bis zum Augstmatthorn.
Später schwenkt der gepfadete Weg gegen Süden. Nun öffnet sich die Sicht ins Giessbachtal, zur Bättenalp und zum Faulhorn. Oberhalb der Alphütten im Chüemad geht es nochmals kräftig ansteigend hinauf zur Windegg. Die Sesselbahn-Bergstation ist der höchste Punkt der Wanderung. Gleich daneben steht ein mehr als 200 Jahre alter Speicher, der zu einem kleinen Restaurant umfunktioniert ist. Im heimeligen Gebäude und auf der Terrasse werden Getränke und einfache warme Gerichte serviert.
Der Abstieg zur Axalp lässt sich verkürzen, indem man die Sesselbahn benützt. Wer ihn zu Fuss unternimmt, benützt dazu den gleichen Weg wie beim Aufstieg. Ehe man die Tour bei der Sesselbahn-Talstation abschliesst, lohnt sich aber ein Abstecher hinüber ins Gebiet Chrutmettli, wo das «Hilten» liegt. Die Alphütte ist nicht etwa ein Ableger einer grossen amerikanischen Hotelkette, sondern eine urchige Bergbeiz an der Skipiste.