Wanderung Oberdiessbach-Falkenfluh-Fahrni/Lueg
Alpensicht und tiefe Schlucht
Wanderzeit: 3 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Von der Falkenfluh geniesst man einen schönen Tiefblick auf das Aaretal. Noch deutlich attraktiver ist aber die Aussicht, wenn man der Fluh den Rücken kehrt: Vom Südhang des Kamms scheint einem das halbe Berner Oberland zu Füssen zu liegen. Im Abstieg durchquert man die eindrückliche Schlucht der Rotache. Abschnitte auf Hartbelag zu Beginn, im Raum Bleiken sowie am Ende der Tour.
Detaillierte Routenbeschreibung
Von der Bahnstation Oberdiessbach geht es ins Dorfzentrum, dann am Pflegezentrum Kastanienpark vorüber zum Landsitz Diessenhof und an den Rand des Siedlungsgebiets, wo der Weg zu steigen beginnt. Über Wiesen und an Obstbäumen vorbei gelangt man nach Unterhaus und steigt durch das malerische Tälchen der Underhusweid zur Falkenfluh hinauf. Die Aussichtskanzel hoch über der Ebene des Kiesentals gilt als Hausberg von Oberdiessbach. Sie bietet einen schönen Überblick auf das Aaretal, zum Belpberg und ins Gurnigelgebiet.
Die umfassendste Sicht geniesst man allerdings nicht hier am höchsten Punkt der Wanderung, sondern einige Dutzend Schritte weiter in südwestlicher Richtung. Das Kurhaus Falkenfluh empfing dort ab 1881 Gäste aus der ganzen Schweiz. Das «Fluh-Hotel» war als Luft- und Höhenkurort bekannt und von Oberdiessbach mit dem Postauto direkt erreichbar (heute ist nicht einmal mehr das tiefer unten liegende Dorf Bleiken ans ÖV-Netz angeschlossen). Die Pension stellte den Betrieb 1968 ein; 1994 wurden im Gebäude Privatwohnungen eingerichtet.
Die Aussicht vom Areal des einstigen Hotels ist grandios. Wie ein Teppich entrollt sich ein umfassendes Panorama, das einen ansehnlichen Teil des Berner Oberlands umfasst. Über eine grosse Wiesensenke mit Obstbäumen hinweg erblickt man die Kette des Sigriswiler Rothorns, die Berner Hochalpen und die Thunerseeregion.
Der erste Teil des Abstiegs führt nach Niederbleiken. Er verläuft auf einer bewaldeten Hangkante, die durchaus einen grat-ähnlichen Charakter aufweist und trotzdem in keiner Weise exponiert ist. Ebenen Wegs gelangt man danach über Wiesenland zur Wegverzweigung Räbeli (auf der Karte als «Reben» bezeichnet). Jetzt folgt der in landschaftlicher Hinsicht wildeste Abschnitt der Tour: Erneut geht es in den Wald und nun sehr steil hinunter in den Graben, den die Rotache tief in die Nagelfluh geschnitten hat.
Auf einem Steg wird das Flüsschen überquert, danach geht es mässig steil den Sagiwald hoch nach Aeschlisbühl. Von dort kann man das Routenziel Lueg innert zehn Minuten erreichen, wenn man auf der Strasse in direkter Linie darauf zuhält. Es lohnt sich aber, den etwa halbstündigen Umweg zum Lueghubel zu unternehmen. Der Aussichtspunkt vermag der Falkenfluh zwar nicht ganz das Wasser zu reichen, bildet jedoch einen schönen Abschluss dieser abwechslungsreichen Wanderung.