Rundwanderung Lauterbrunnen
Freie Sicht zum Staubbachfall
Wanderzeit: 1 h 45 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Zunächst an einen Ort mit dem düsteren Namen «Loch», dann an die aussichtsreiche Heimegg und schliesslich auf der Lütschinenpromenade zurück ins Dorf führt dieser ausgedehnte Spaziergang rund um Lauterbrunnen. Ausserhalb des Siedlungsgebiets verläuft er fast durchwegs auf Naturwegen.
Detaillierte Routenbeschreibung
Sechs Dörfer umfasst das weitläufige Gebiet der Berner Oberländer Gemeinde Lauterbrunnen. Dazu zählen die international bekannten Destinationen Wengen und Mürren mit ihren weitläufigen Wanderwegnetzen. Etwas in deren Schatten steht das im Talgrund gelegene Dorf Lauterbrunnen. Doch auch hier gibt es interessante Wanderangebote. Eine gute Möglichkeit, das Bergdorf und seine nähere Umgebung zu erkunden, bietet die Rundwanderung über die Heimegg und die Lütschinenpromenade.
Manche Leute sind der Meinung, das beidseits von hohen Felswänden umgebene Dorf liege in einem Schattenloch – die Sonne sei dort sozusagen eine Ausnahmeerscheinung. Sie verkennen sowohl die weitgehend nebelfreie Lage des Tals als auch dessen stramme Nord-Süd-Ausrichtung, die dafür sorgt, dass es dort selbst an den kürzesten Tagen des Jahres zumindest für eine Stunde Sonnenschein gibt – im Unterschied zum benachbarten Grindelwald, das im Winter wochenlang vom Eiger beschattet wird.
Doch zumindest in einem Punkt haben die Skeptiker recht: Ein Schattenloch gibt es in Lauterbrunnen tatsächlich. Es befindet sich an einem Ort, der ganz einfach und passend Loch heisst. Man erreicht ihn, indem man vom Bahnhof auf dem in Richtung Zweilütschinen führenden Wanderweg talauswärts wandert. Strasse, Bahnlinie und der Talfluss Lütschine teilen sich in einem engen Einschnitt den spärlichen Raum. Kurz nach dem ehemaligen Kraftwerk der Jungfraubahn zweigt hangwärts der Wanderweg ab, der Richtung Wengen signalisiert ist.
In einem kurzen, aber steilen Aufstieg gelangt man hinauf an die Heimegg, wo sich ein grossartiger Ausblick auf das von Gletschern ausgeschliffene Trogtal öffnet. Von den bis zu 800 Meter hohen senkrechten Felswänden stürzen zahlreiche Wasserfälle zu Tal, darunter der weltbekannte, bereits von Goethe besungene Staubbachfall. Im Hintergrund reihen sich die gletscherbekränzten Gipfel von Mittaghorn, Grosshorn und Breithorn aneinander, die das Tal vom Walliser Lötschental abgrenzen. Ein besonders markanter Berg liegt noch etwas näher: Der Mönchsbüffel, der markante Vorgipfel des Schwarzmönchs, ragt wie ein Zahn in den Himmel.
Ebenen Wegs geht es an Wiesen und Weiden vorüber taleinwärts. Dabei werden mehrere Tobel durchquert, die von Bergbächen geschaffen wurden. An der Wegkreuzung Dornimad vorüber gelangt man auf die blumenreichen Wiesen der Wytimatte. Schliesslich erreicht man die Talstrasse und folgt dieser ein paar hundert Schritte taleinwärts bis zum Helikopterlandeplatz. Dort zweigt man zur Weissen Lütschine ab. Die Lütschinenpromenade führt dem Ufer des Flüsschens entlang zurück ins Dorf.