Wanderung Grindelwald-Pfingstegg
Blütenduft und Farbenpracht am Aussichtsbalkon Pfingstegg
Wanderzeit: 2 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - Oktober
Den umfassendsten Blick auf das weitläufige Tal von Grindelwald bietet die Pfingstegg. Eine Rundwanderung zum Aussichtsbalkon führt durch kühle Bergwälder und blumenreiche Weiden. Zu Beginn und am Ende der Wanderung je etwa 2 km auf Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Die Gemeinde Grindelwald umfasst neben dem im Laufe der Zeit stetig gewachsenen Dorfkern traditionellerweise auch ausgedehnte Streusiedlungsgebiete. Doch praktisch alle Häuser in dieser weitläufigen Gegend haben eine Gemeinsamkeit: Man sieht von ihnen aus zur Pfingstegg, einer Anhöhe am Fusse des Mättenbergs. Umgekehrt bedeutet dies, dass von der Pfingstegg jedes Gebäude im Tal zu sehen ist. So wurde es jedenfalls früher behauptet.
Es kostet kaum Mühe, dies zu überprüfen, denn der Aussichtsbalkon im Südosten des Dorfs ist mit einer Seilbahn erschlossen. Trotzdem lohnt es sich, auf die bequeme Version der Anreise zu verzichten und den Weg zur Pfingstegg zu Fuss in Angriff zu nehmen. Oben hat es nicht nur ein Restaurant, sondern auch eine Sommerrodelbahn und eine grosse Tyrolienne. Auf diese Weise lassen sich auch Kinder zu einem Abstecher dorthin motivieren.
Vom Bahnhof wandert man zunächst der Dorfstrasse entlang zur Wegverzweigung Joderlicken, zweigt dort talwärts ab und gelangt zur Mättenbergbrücke, die über die Schwarze Lütschine führt. Auf der anderen Seite des Talflusses beginnt der Weg Richtung Pfingstegg zu steigen. Zunächst verläuft die Route noch auf einem Strässchen; oberhalb von Uf der Halten geht dieses in einen schmalen Fussweg über, der sich zwischen den Bäumen steil aufwärts windet.
Nach einer Weile verlässt man den Wald, der Pfad zieht sich nun durch blumenreiche Wiesen und Weiden aufwärts. Hier, etwas unterhalb der Bergstation der Seilbahn, erstreckt sich die Pfingstegg. Obwohl die Luftseilbahn direkt darüber hinwegfährt, bietet der idyllische Flecken Erde viel Ruhe. Nah- und Fernsicht formen eine harmonische Landschaftskomposition: Einige kleine, mit Holzschindeln gedeckte Scheunen stehen in einem wunderbaren Kontrast zur grossartigen Aussicht ins Tal. Nicht nur zur Pfingstzeit, sondern auch sonst im Frühling und Sommer bietet diese hübsche Ecke des Tals zauberhafte Reize. 2005 wurde sie mit dem Kulturlandschaftspreis der Region Oberland-Ost ausgezeichnet.
Weniger Gefälle als der in annähernd direkter Linie verlaufende Aufstieg weist der Abstieg via Sulz auf. Er zieht sich auf einem Kiessträsschen kurvenreich talwärts. Dabei durchstreift man abwechslungsweise Weideland mit mächtigen Einzelbäumen und schattigen Bergwald. Auch auf diesem Abschnitt geniesst man ein eindrückliches Panorama; in dessen Zentrum steht jetzt die wuchtige Nordwand des Wetterhorns. Von der Mättenbergbrücke an geht es auf gleicher Strecke wie beim Hinweg zurück ins Dorfzentrum von Grindelwald .