Wanderung Seftigen-Thierachern
Im Land der kleinen Höfe
Wanderzeit: 2 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Die sanft gewellte Ebene, die sich im Westen von Thun zwischen dem Aaretal und dem Gürbetal erstreckt, ist nur dünn besiedelt. Kleine Dörfer und Streusiedlungen prägen das Gesicht der Landschaft. Die weite Gegend eignet sich während des ganzen Jahres für eine leichte Wanderung. Abschnitte auf Strässchen gibt es auch ausserhalb des Siedlungsgebiets; insgesamt rund die Hälfte der Route verläuft auf Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Von der Bahnstation Seftigen gelangt man durch Wohnquartiere zügig an den südlichen Rand des Dorfs. Von dort führt ein Kiessträsschen nach Gurzelen. Auf dem Weg geniesst man eine prachtvolle Sicht ins Gantrischgebiet. Das Ortsbild von Gurzelen wird von der reformierten Kirche geprägt, die auf einem weitherum sichtbaren, steil zum Dorfbach abfallenden Hügel steht. Der Dorfname geht auf das lateinische Wort «corticella» zurück und bedeutet «kleiner Hof», was insofern passend ist, als dass die Gegend noch heute landwirtschaftlich geprägt ist.
In sanftem Aufstieg geht es zur bewaldeten Hügelkuppe des Charrholzes. Nun folgt ein idyllischer Abschnitt: Einem Bächlein entlang zieht sich ein schmaler Fusspfad den Wald hoch. An der Forsthütte vorüber gelangt man durch den Riedwald. An dessen Ende öffnet sich die Aussicht zur Stockhornkette.
Um den Geisthubel herum und am Geistsee vorbei geht es in den Längebüelwald. Im Gebiet «Bim Wald» lässt man die Bäume hinter sich, das Panorama öffnet sich erneut. Ein leichter Aufstieg führt zum Hattighubel. Die Anhöhe bietet einen schönen Ausblick zum Dittligsee. Direkt am Ufer liegt ein kleiner Tierpark, der zum nahen Restaurant Grizzlybär gehört. Neben Hühnern, Ziegen und Schafen leben dort auch Wildschweine, Kaninchen, Gänse und Enten.
Auf Flursträsschen geht es zum Weiler Kärselen, wo die Hauptstrasse überquert wird. Zusehends öffnet sich die Sicht zur Kette der Berner Hochalpen: Schreckhorn, Eiger, Mönch und Jungfrau sowie die Blüemlisalpgruppe prägen den Horizont mit ihren markanten Formen und harmonischen Proportionen.
Nach dem Gehöft Subel zweigt man ostwärts ab und erreicht über Wiesenland den Chumelwald. Ein kurzer Abstieg führt zum Weiler Wahlen, der bereits zur Gemeinde Thierachern gehört. Über den Eggplatz gelangt man zur hübschen Baugruppe von Kirche, Pfarrhaus, Ofenhausstöckli und Pfrundscheune. Die im frühen 13. Jahrhundert erstmals in einem Dokument erwähnte Martinskirche gehört zu den zwölf Thunerseekirchen, die in der Strättliger Chronik aufgeführt sind.