Wanderung Heimberg-Uttigen
Zum Rotache-Finale
Wanderzeit: 2 h 25 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Dem Unterlauf der Rotache folgt diese leichte Wanderung. Die abwechslungsreiche Route lässt sich zu jeder Jahreszeit begehen. Sie führt durch Wälder, über Wiesenland und durch Uferlandschaften. 1 km auf Hartbelag im Raum Boden/Brenzikofen, sonst meist Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Einen kuriosen Flurnamen vermerkt der Wegweiser am Ausgangspunkt Heimberg: «Spittelsheimberg» steht dort als Zwischenziel der Wanderroute Richtung Brenzikofen. Etwas verwundert macht man sich auf den Weg. In sanftem Aufstieg zieht sich der Wanderweg von den Wohnhäusern oberhalb der Bahnstation in den Buechwald hinauf, um sich nach einer Weile bedächtig zu einer schönen Lichtung zu senken. In deren Zentrum steht ein stattliches, von Obstbäumen umgebenes Bauernhaus. Das ist der Spittelsheimberg (auf der Landeskarte als Spitalsheimberg bezeichnet).
Mit einem Spital im geläufigen Sinn hat der Ort nichts zu tun. Spittel waren im Mittelalter Einrichtungen für Kranke und Arme oder ganz allgemein Unterkünfte, etwa für Pilger und Säumer. Auf der Heimberger Waldlichtung stand damals jedoch wohl keine Herberge. Das Anwesen war vielmehr im Besitz des Spitals Thun und diente dessen Versorgung.
Hinter dem Bauernhof gelangt man auf einem schmalen, steilen Pfad zum Weiler «Bir Rotache» hinunter und zum nahen Flüsschen mit dem gleichen Namen. In ihrem Oberlauf ist die Rotache für Wanderer nur punktuell zugänglich, da sie auf längeren Strecken durch ein tiefes, unwegsames Tobel fliesst. Einen Uferweg gibt es dort nicht; einzig an einigen ausgewählten Stellen kann man den Wasserlauf auf schmalen Brücken überqueren.
Ganz anders zeigt sich das Gelände weiter unten. Von Brenzikofen an strömt die Rotache durch die flache und weite Landschaft des Aaretals dahin. Ein Wanderweg begleitet sie auf den letzten vier Kilometern bis zur Mündung. Er führt meist nicht direkt dem Wasser entlang, doch immer wieder gibt es Gelegenheiten, um zwischen den Bäumen des Auenwalds einen Blick auf das Flüsschen zu werfen.
Auf einem Strässchen durchquert man den Brenzikofer Ortsteil Boden, gelangt von da zum Camping im Gebiet Wydeli und wandert auf Schottersträsschen zum Weiler Rotachen. Eine Tafel an der nahen Brücke über die Rotache bezeugt, dass das Flüsschen ein ziemlich wildes Gesicht zeigen kann: «Weggerissen durch die Gewallt der Fluten den 13. August 1837 – Wiederaufgebaut durch den Staat Jm Jahr 1839» besagt die Inschrift.
Nach der Durchquerung des Chisewalds wird es kurzzeitig laut und unansehnlich: An der nahen Ausfahrt Kiesen vorüber unterquert man die Autobahn A6. Umso reizvoller ist der letzte Abschnitt der Tour: Der Wanderweg folgt der Rotache in unmittelbarer Nähe bis zu ihrer Mündung in die Aare. Vom Schauplatz des Rotache-Finales geht es flussaufwärts auf dem Aare-Uferweg bis zur Eisenbahnbrücke bei Uttigen und von dort zur nahen Bahnstation.