Wanderung Erlenbach-Weissenburg
Wildnis am Fusse der Stockeflue
Wanderzeit: 3 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: April - November
Auf halber Höhe zwischen Talboden und Gipfelkette verläuft diese Wanderung im Simmental. Dank der sonnigen Lage ist die Route auch zur kalten Jahreszeit oft schneefrei. Teilstrecken auf Asphalt ausserhalb des Siedlungsgebiets summieren sich auf einen Hartbelagsanteil von einem Drittel der Gesamtstrecke.
Detaillierte Routenbeschreibung
Früher war der Fall klar: Ende Oktober räumte man die Wanderschuhe in den Keller und holte bei dieser Gelegenheit gleichzeitig die Skisachen hervor. Doch seit die Winter milder und schneeärmer geworden sind, haben sich die Grenzen zwischen den Jahreszeiten verwischt. Längst ist das Wandern zur Ganzjahresaktivität geworden. Mittlerweile gilt es als ausgemacht, dass sich im Flachland an 365 Tagen im Jahr wandern lässt.
Zusehends zieht es die Wandersleute im Winter aber auch in die Höhe, und zwar nicht nur auf gepfadete Winterwanderwege (die ja wie Pisten und Loipen mittlerweile manchmal ebenfalls schneefrei sind). Jedenfalls war es in den letzten Jahren mehrmals möglich, selbst im Januar ohne erhöhte Risiken Bergwanderungen in Höhenlagen von bis zu 2000 m.ü.M. zu unternehmen.
Nicht ganz so hoch verläuft die Wanderung in der Stockhorn-Südflanke. Man darf bei dieser Route allerdings trotzdem nicht einfach davon ausgehen, sie sei während des ganzen Winters begehbar. Wenn die Hänge schneebedeckt sind, empfiehlt es sich, bis zum nächsten Tauwetter zu warten. Dank der sonnigen Lage dauert es jeweils nicht lange, bis die weisse Pracht wieder verschwunden ist.
Vom Bahnhof Erlenbach führt ein Fussweg ins Dorf hinauf. Am Weg liegt das Agensteinhaus, ein stattliches ehemaliges Bauernhaus, in dem heute das Talmuseum untergebracht ist. Das Gebäude ist der Auftakt zu einer Reihe von schmucken alten, reich mit Schnitzereien verzierten Holzhäusern, die der «Simmentaler Hausweg» erschliesst. Der erste Teil des Themenwegs verläuft auf der Route der hier vorgestellten Wanderung. Unter hauswege.ch kann ein Flyer mit interessanten Informationen zu ausgewählten Zeugen der Simmentaler Baukultur heruntergeladen werden.
Am Aufgang zur Kirche vorüber (er überquert als gedeckte Holztreppe zugleich den Wildibach) geht es auf einem Strässchen, später über Weideland nach Obereschlen hinauf und, weiterhin mässig steil, nach Balzenberg. Hoch über dem Weiler ragt mächtig die helle Kalkwand der Stockeflue in den Himmel. Danach folgt ein besonders schöner Abschnitt. Ein schmaler Fusspfad führt durch einen Hang, der von Weideland und Bergwald durchzogen ist. Ein Hauch von Wildnis liegt über der einsamen Landschaft.
Prachtvolle Holzhäuser prägen das Ortsbild des Weilers Nidflue. Eine Weile wandert man nun auf Asphalt, schwenkt aber schon bald wieder in Waldgebiet ein. Nach einem längeren Abschnitt auf Wiesenland mündet der Wanderweg erneut in ein Strässchen. Dieses führt nach Weissenburgberg hinauf. Vom Dörfchen geniesst man eine eindrückliche Sicht taleinwärts bis zu den Gastlosen.
Der letzte Abschnitt der Wanderung führt ins Tobel des Buuschebachs. Sanft absteigend gelangt man zum Standort des ehemaligen Weissenburgbads und von dort auf einem alten Fahrweg zur Bahnstation Weissenburg. Bei diesem Teilstück gibt es im Winter einen Vorbehalt. Es ist zwar nicht heikel oder gefährlich, sollte aber nur dann auf der hier vorgeschlagenen Route begangen werden, wenn das Gelände schnee- und eisfrei ist. Andernfalls empfiehlt es sich, von Weissenburgberg über Nidrain direkt zur Bahnstation Weissenburg abzusteigen.