Wanderung Niederstocken-Wimmis
Vom stillen Stockental an den Fuss des Niesen
Wanderzeit: 2 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Das Berner Oberland bietet nicht allein hohe Berge, sondern auch ausgedehnte flache Gebiete, die einfache und leichte Wanderungen ermöglichen. Eine davon führt durch das Stockental an den Fuss des Niesen. Hartbelagsabschnitte zu Beginn und im Raum Reutigen, total rund 30% der Gesamtstrecke.
Detaillierte Routenbeschreibung
Das Stockental ist eine beschauliche Gegend: Wiesen und Weiden, wohin man blickt, dazwischen Wälder und einige kleine Dörfer. In ländlicher Stille beginnt die Wanderung in Niederstocken, doch dann vernimmt man auf einmal Motorengeheul und Reifenquietschen. Am Weg liegt das «Fahrzentrum» eines grossen Automobilistenverbands; auf dem Areal werden Kurse durchgeführt, in denen die Fahrer je nach Lesart ihre Fahrsicherheit verbessern oder ihre Grenzen austesten können.
Den Lärm lässt man schon bald zurück. In bezauberndem Kontrast dazu steht die Atmosphäre im Naturschutzgebiet Seeliswald. Feuchtgebiete, kleine Wasserläufe und hohe Tannen bilden ein reizvolles Mosaik. Am Ende des Walds öffnet sich die Sicht zu den Alpen des östlichen Berner Oberlands. Eiger, Mönch und Jungfrau prägen das Panorama, auch die Blüemlisalp setzt einen schönen Akzent.
Mit dieser wunderbaren Aussicht vor Augen wandert man über die weite, grüne Ebene. Unterwegs wird der Glütschbach überquert, dessen Wasser vor 300 Jahren nach der Umleitung der Kander in den Thunersee in deren ehemaliges Flussbett abgezweigt wurde, weil die dortige Gegend völlig trockengefallen war.
Nach der Durchquerung des östlichen Dorfteils von Reutigen steigt man in den Auenwald entlang der Kander ab. Aufgrund der kraftwerksbedingten Pegelschwankungen verläuft der Wanderweg nicht direkt dem Wasserlauf entlang, sondern stets oberhalb davon. Nach einer Weile wird der Fluss auf dem Simmesteg überquert. Die 1989 erbaute Konstruktion gilt als längste freigespannte Holzbrücke der Schweiz. Sie wurde eigentlich als Radwegverbindung angelegt, dient aber auch den Wanderern.
Nach einer weiteren Auenwaldpassage steigt man zum Plateau von Wimmis auf. Bei schöner Sicht zur eindrücklichen Pyramide des Niesen gelangt man an den Dorfrand und zur Bahnstation.