Wanderung Grindelwald/First-Bättenalp-Iseltwald
Die Bättenalp – ein abgelegenes Idyll
Wanderzeit: 6 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: T3 Anspruchsvolles Bergwandern *
Saison: Juli - Oktober
Grandiose Weite und einmalige Ruhe gibt es auf der Bättenalp in Hülle und Fülle. Eine reizvolle Wanderung führt zum abgelegenen Idyll hoch über dem Brienzersee. Der Zugang ist lang und anstrengend, doch der Lohn besteht in reichen Eindrücken und prachtvoller Aussicht. 2 km Hartbelag unterhalb Plangäu, sonst fast durchwegs Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Ziemlich genau 2000 Meter beträgt die Höhendifferenz zwischen dem Ufer des Brienzersees in Iseltwald und dem Gipfel des Faulhorns. Egal ob berg- oder talwärts: Zu Fuss ist das eine happige Angelegenheit. Es geht also um eine Tour, die nicht unbedingt für einen Nachmittagsspaziergang geeignet ist. Doch wer die Wanderung auf sich nimmt, wird reich belohnt. Die Route durchquert nämlich die am Fuss des Faulhorns gelegene Bättenalp und damit eine einzigartige Kulturlandschaft, die man auf der klassischen Faulhorn-Tour (von der Schynige Platte nach First) höchstens aus der Ferne zu sehen bekommt.
Von der Bergstation der Firstbahn geht es auf dem gut ausgebauten Wanderweg zum Bachalpsee, dann auf einem steilen Bergweg zum Faulhorn hinauf. Mit einer Übernachtung im Berghotel lässt sich die Wanderung in eine Zweitagestour aufsplitten. Wer am anderen Morgen zeitig aufsteht, geniesst bei klarer Sicht den vielgerühmten Sonnenaufgang auf dem Faulhorngipfel. Über die Faulegg und die Fangisalp steigt man zur weiten Karstlandschaft des Harzisbodens ab.
Beide Gebiete sind Teil der Bättenalp. Auf den Weiden gedeihen hier zahlreiche würzige Kräuter und Gräser. Im Bergfrühling entfaltet sich eine bunte und duftende Blütenpracht. Auch im Spätsommer und Herbst, wenn sich etliche Pflanzen zu einer zweiten Blust aufbäumen, zeigen sich auf den Wiesen unzählige Farbtupfer. Der hohe ästhetische und ökologische Wert dieser vielseitigen alpinen Landschaft hat der Bergschaft Bättenalp im Jahr 2007 den Kulturlandschaftspreis der Region Oberland-Ost eingetragen.
Die Rundsicht ist grandios: Über der Axalp im Osten ragen Wildgärst und Schwarzhorn in die Höhe, gegen Norden erstreckt sich die Kette des Brienzer Rothorns und im Westen zeigt sich die markante Pyramide des Schwabhorns. In einem weiten Bogen gelangt man zum Plangäu. Schöne Ausblicke auf den Brienzersee und zur Rothornkette öffnen sich im weiteren Abstieg zum Werzisboden. Etwas langweilig ist auf diesem Abschnitt allerdings das Trassee: Die Wanderroute folgt nämlich auf einer längeren Strecke der asphaltierten, glücklicherweise aber kaum befahrenen Alpstrasse.
Ein alter, mit grossen Kieseln gepflästerter Viehzügelweg führt schliesslich in zahlreichen Kehren durch den Wald nach Iseltwald hinunter.